Historische und neue effiziente Winkel-Dreiteilungen (WDT

Bei Wikipediahttps://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels lesen wir sinngemäß, vom französischen Mathematiker  Pierre Wantzel (1818-1848) wurde im Jahre 1837  als mathematisch  Beweis veröffentlicht, dass die Größe eines  Winkeldrittels unmöglich mit einer  Sequenz zusammenhängender Kreis- und Gerade-Objekte konstruiert werden kann. Mit unseren folgenden Bildern zeigen wir,
es  gibt hier durchaus   einen gesetzmäßigen Zusammenhang von einem beliebig gegebenen Winkel und seinem Winkeldrittel, wobei die   Konstruktion mit endlich  vielen zusammenhängenden Kreis- und Gerade-Objekten auskommt. Je nach Richtung der Betrachtung, vom   Drittelwinkel(rote Radiusstrecke) zum Winkel (grüne Radiusstrecke), oder umgekehrt, vom  Winkel( grüne Radiusstrcke) zum Drittelwinkel (rote Radiusstrecke) gibt es eine Verdreifachung oder eine Drittelung.   Bei Drehung der grünen Radiusstrecke gleitet der rote Kreuzschleifenbalken mit der Größe vom Grundkreis-Durchmesser  mit seinen beiden Endpunkten auf den   X- und Y-Achsgeraden. Sein  Mittelpunktes M zeichnet dann als Spurkurve den  Grundkreis um Mittelpunkt U.
 
In Wantzels   Negativbeweis "wird das Problem  auf eine algebraische Gleichung dritten Grades reduziert und argumentiert, dass deren Lösungen keine konstruierbaren Zahlen sind, sie sich also nicht in endlich vielen Schritten mit Zirkel und Lineal aus der Länge 1 konstruieren lassen"Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels 14.10.2024.
 
Im weiteren bleibt hier offen, liegt der   Grund zum "Unmöglich" bei
a)     fehlendem  oder gar unmöglichem Wissen,  wie die zielführenden Sequenzen konkret zusammengesetzt werden müssen, damit eine  Konvergenz hin zum   Winkeldrittelpunkt  entsteht
oder liegt er bei
b)       Zeit- und Aufwandgründen, so dass nicht alle Sequenzschritte bis zum Zielpunkt = Winkeldrittelpunkt ausgeführt werden können?
oder liegt er beim  
c)       allgemeinen Quantisierungsproblem, wonach   eine beliebige Quantifizierungsgrösse, wie die zu drittelnde                                            Winkelgrösse, mit einer endlichen Sequenz nicht ohne Restfehler in ihrer Größe modellierend abgebildet werden kann?
 
In diesem Beitrag  werden wir neben bekannte historischen Winkeldrittelungen, auch Weiterentwicklungen und auch neue Winkeldrittelungen mit konstruierten Grenzprozessen vorstellen.  Die weiteren Bilder zeigen  konkret in vier Quadranten ausgeführte   Winkeldrittelungen mit klassich konstruierten Grenzprozessen. Diese streben mit einer autokonvergenten Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten (g2; k3 usw.)  der jeweiligen  Zielgestalt mit exakten Winkeldrittelpunkt zu.
Im linken Bild wird in einem digitalem  "Neusis-Prozeß", das bkannte analoge Einpass-Schieben durch konstruierte Schritte ersetzt, die den halbe  Kreuzschleifenbalken zwischen Y-Achse und Kreislinie eingepassen. Im rechten bild wird der ganze Kreuzschleifenbalken zwisch Y- und X-Achs eingepasst. Die Abläufe dieser beiden Winkeldrittel- Grenzprozesse konvergieren unterschiedlich schnell zum exakten Winkeldrittelpunkt. Rechts wird bereichts nach 5 "Gerade-Kreis-Sequenzen eine Übereinstimming des verdreifachten Ergebniswertes (rote Winkelzahl)  mit dem Startwinkelwert (schwarze Zahl) von 10 wahren Nachkommastellen erreicht. Hingegen werden links mit dem weniger stark konvergierenden Grenzprozess erst  nach 7 "Gerade-Kreis-Sequenzen   3 wahre Nachkommastellen erzielt. Beide Grenzpozess-Winkeldreilungen  sind autokonvergente Grenzprozesse, die allein mit den  Urkurven Kreis und Gerade von beliebig großen Startwerten zum exakten Winkeldrittel führen.  Hierbei sind die in der Antike gefoderte Beschränkung der Werkzeuge  auf Zirkel und strichloses Lineal eingehalten. Später werden wir  die   Zusammenhänge zum Winkeldritteln noch umfangreicher  erklären. 
Wir behaupten, die Lösung der Aufgabe, eine beliebige Winkelgröße zu dritteln,   ändert sich vom mathematisch bewiesenem „unmöglich“ in „möglich“, sobald  das Wissen zur  Quantisierung (heute wird hier meist von Digitalisierung gesprochen) einbezogen wird.  Wir wissen,  für   beliebig große  zu drittelnden Winkel gibt es keine quantisierte reproduzierbar klassich konstruierte Größendarstellung ohne Restfehler und damit auch nicht für ein abgleitetes 1/3 vom Startwinkel. 
Wir wissen auch, ein exakter Grenzprozess   zum Winkeldritteln kann vom Prinzip her den endlosen  Umfang der Operationen  nicht   vollständig abarbeiten.   Bleibt die Frage, führen unsere konstruierten Grenzprozesse tatsächlich, wenn sie endlos fortgeführt werden könnten, zum erwarteten vollständigen Größenabbild des Winkeldrittels? Nach den Schlüssen, welche  aus dem wantzelschen Beweis gezogen werden, soll es hier keine zutreffenden Zusammenhänge geben können, die allein mit Kreis- und Gerade-Objekten auskommen. Daher gilt, entsprechende Versuche können daher nur falsch sein! Es braucht zusätzliche Hilfsmittel, die über Kreis- und Gerade-Kurve hinaus gehen, kann bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteilung_des_Winkels nachgelesen werden.
"Obwohl eine klassische Konstruktion nicht möglich ist, kann die Dreiteilung eines Winkels unter Zuhilfenahme von Hilfsmaterialien und Werkzeugen, wie eines markierten Lineals, als sogenannte Neusis-Konstruktion vollzogen werden"
Und weiter ist zu lesen.
"In auffälligem Gegensatz zum Problem der Winkeldreiteilung steht die unter Verwendung der Winkelhalbierenden sehr leicht machbare Winkelhalbierung mit Zirkel und Lineal."
 
Was streben wir im Rahmen der Cohaerentic-Sichtweise an?  Es sind  exakt zutreffende   Grenzprozessverläufe, die stringent dem Winkelldrittel zustreben und dabei eine anschaulich  nachvollziehbare   Konvergenz aufweisen. Sehr überrascht hier, daß  schon mit weniger als 20 kohärent konstruierten Kreis und Gerade-Objekten  ein für alle praktischen Aufgaben ausreichend genaue reproduziebare  Darstellung der Ergebnisgröße, mit einem Fehler im subatomaren Bereich, erreicht wird. Mehr dazu wird später noch ausführlich dargelegt.
Wir wir geben uns hier mit einer letztlich  gedanklich erzeugten  exakten Winkeldrittel zufrieden. Bei diesem Sachverhalt  ist es angebracht   sich   an Euklid(ca. 330 v.u.Z.) und auch an Hilbert(1862-1943) zu erinnern. Deren   geometrisch definierte   Zusammenhänge  für die Geometrie-Grundlagen sind rein gedanklich  abtrahierte Konstrukte, welche von der Erfahrung mit realen Objekten ausgehen. Wir sehen deshalb unser angestrebtes Winkeldrittel-Ergebnis als erreicht, da unsere Prozessbeschreibung mit den nachvollziehbar kohärenten Objekten von Kreis und Gerade  bis zum endlos fernen Schritt reicht.  Dabei spielen Wiederholungen von Teilsequenzen eine wichtige Rolle.
 
Wir wissen, unsere  durch Schritte geprägte Darstellung des Größenabbildes  endet  real nach endlich vielen Schritten immer mit einem Quantisierungsfehler. Wir sehen es daher als falsch und verwirrend an, die exakten Grenzprozesse zum  Winkeldritteln als  falsch und als das Ziel doch nicht erreichende Näherungsprozesse  darzustellen, ogwohl damit bei immer höherer Quantisierung ein immer kleinerer   Quantisierungsfehler erzielt wird. Wegen dieses Sachverhaltes ist es schon seit der Antike sinnlos und falsch,  hier  nach einem klassich konstruierten Lösungsprozess zu  suchen, der schon nach endlich vielen logisch zusammensetzenden Schritten eine diskrete, vollständig konstruierte Darstellung der Lösungsgröße  ohne Restfehler erzeugen soll.
 
Wir fragen hier, warum wurde in der Antike  das Wissen zum Quantisierungsfehler ausgeblendet? Waren die ererbten Erwartungen auf ganze Zahlen gerichtet? Offenbar   fehlte einfach noch das besagte Wissen zur Quantisierung? 
Unsere Cohaerentic-Sichtweise gibt sich mit einem praktikablen immer weiter verbesserbaren Quantisierungsfehler  zufrieden, so auch beim  klassisch konstruierten Winkeldritteln. Die tatsächlich zu lösende Aufgabe war und ist es hier,  nach  best effizienten   Lösungswegen zu forschen.  Schon in der Antike wäre es sinnvoll und richtig gewesen  nach einem solchen klassich konstruierten Lösungsprozess zu suchen. Anstelle dessen wurde zu klassich konstruierten Grenzprozessen  immer mehr ein Denkverbot  aufgebaut und praktiziert.  Es fehlte offenbar die motivierende Erwartung, daß es anschaulich nachvollziehbare   Lösungszusammenhänge für den 3er-Winkelzusammenhang  geben könne. Daran hat sich offenbar, bis auf das Interesse der Amateure, bis heute nicht viel geändert.
 
Historischer Abriß
Die Problematik des klassisch konstruierten Winkeldrittelns ist eines der ältesten   und   häufigst durchdachten Geometrie-Probleme und reicht bis in die Antike zurück. Auch heute gibt es dazu von Amateuren  immer noch  neue Lösungsversuche.  Diese gibt es trotz der hierzu allgemein akzeptierte mathematische Beweise zur Unlösbarkeit. Die heute allgemein akzeptierte „Unmöglich-Einsicht“ für ein klassisch konstruiertes Winkeldritteln   stützt sich insbesondere auf einen im Jahre 1837 vom französischen Mathematiker P. Wantzel (1814-1884) veröffentlichten Beweis, der   gegenüber den Beweisführungen aus den alten Griechenland als modern gilt, weil dieie Beweis-Grundlage nicht mehr ein klassisch  geometrisches Konstruktionswissen ist, sondern algebraisches Zusammenhangwissen. Zu seiner Einsicht gelangt Wantzel mit Zahlen als Rechengrößen.  Er gelangt zur Einsicht, es könne  keine klassiche Konstruktion zur vollständigen Darstellung  der  Größe des Winkeldrittels  geben.  Diese Einsicht deckt sich in gewisser Weise  mit dem allgemein bekannten, oben bereit dargelegten Sachverhalt zur Quantisierung, wonach keine beliebig gegebene Strecken- oder Winkelgröße mit einer klassisch konstruierten Zahl vollständig in seiner Größe dargestellt und abgebildet werden kann.  Daraus kann aber nicht gefolgert weden,  daß exakte, gesetzmäßige Lösungsprozesse nicht vollständig als klassisch  konstruierte Grenzprozesse  beschrieben werden können und in der theoretischen unendlichen Prozeß-Abarbeitung zur wahren Winkeldrittelgröße führen.
 
Dreier Winkelzusammehang
Bei den vielen  Erklärungen und  Würdigingen  des wantzelschen Beweises entsteht der Eindruck, die exakten 3er-Winkelzusammenhänge im euklidischen Raum seien erst mithilfe   algebraischer Zusammenhängen nachvollzieh- und lösbar.  
Unsere folgend gezeigten Bilder  zeigen einen weiteren dazu   widersprüchlichen und überraschenden  Sachverhalt zum 3er-Winkelzusammenhang. 
 

 
Der 3er-Winkelzusammenhang ist  umfassender als es die bekannten Betrachtugen zum vielfältigen Winkeldritteln bei Wikipedia unter "Dreiteilung des Winkels" wiedergeben. Die Winkel in einem Viertelkreis, Halbkreis und Kreis hängen, wie  gezeigt,  untereinander zusammen und sind Teil eines Gesamtsystems.  Die Bilder zeigen, ist einer der drei Winkel gedrittelt, sind es die anderen bis zu den Quadrantenenden quasi auch. Infolge gegebener Symmetrie sind dann auch die Winkeldrittel  in der anderen Kreishälfte gegeben.  Die Ansätze zu den umfassenderen  Dreier - Winkelzusammenhang finden wir in  Rene Descartes ( 1596-1650) Buch "Geometria" bei den Betrachtungen zum Winkeldritteln mit Hilfe einer schon gegebenen quadratischen Parabelkurve.  Das  Buch "Geometria" wurde im Jahre 1637 veröffentlicht.
Wantzel kannte offenbar das Buch "Geometria" von Descartes nicht. In seinen Betrachtungen zum unmöglichen Winkeldritteln kommt er zu der Einsicht, erst eine Gleichung vom dritten Grad beschreibe  den Winkeldrittel-Zusammenhang exakt. Das Problem sei nicht auf eine Gleichung vom 2. Grad rückführbar.  Daher sei seine Auflösung  mit  einer konstruierten Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten  unmöglich. Diese Argumentation findet sich auch bei heutigen verkürzten "Unmöglich"-Beweisen, die für einen zu drittelnden Winkel vom konstruierbaren Winkel von 60 Grad geführt werden. (D.Laugwitz, Eine elementare Methode für die Unmöglichkeitsbeweise bei Konstruktionen mit Zirkel und Lineal, In Elemente der Mathematik, 17 / 1962 S 54...). Diese Argumenten  widerspricht der von Descartes beschriebene Konstruktion zum exakten Winkedritteln, Sie  kommt  mit einer Parabelkurve  vom 2. Grad aus. Ihre Punkte können, wie wir heute wissen, mit einer Sequenzen von Kreis und Gerade-Objekten konstriert werden.  Heute gilt in der Fachwelt,  die descartsche Lösung sei zwar ein exakter Lösungszusammenhang mit leztlich nur endlich vielen Schritten,  er verstosse  aber mit der  vorab gegebenen Parabel (Schablone) gegen  die geforderte Beschränkung auf die Werkzeuge Zirkel und Lineal. Heute wisse wir,  alle Punkte einer quadratischen Parabel sind allein nur mit Zirkel und Lineal bzw. Kreis- und Gerade-Objekten klassich konstruierbar.  Daß die quadratische Parabelkurve vorab gegeben sein muß, fällt heute als unzulässiges Hilfswerkzeug "Schablone" weg. Unsere  folgende Konstruktion, die später noch ausführlich betrachtet  wird,  zeigt eine vollständige  klassiche Konstruktion. Bereits nach  wenigen Schritten sind  drei aktuelle Parabelpunkte für den Parabel-Krümmungskreis k4 konstruiert,  der  im Ergebnisbereich die Kreiskurve k3 schneidet. Mit diesem Verfahren wird bereits ein aktueller Quantisierungsfehler im subatomaren grössenbereich erzielt.
Die rote Winkelgradzahl im Bild ist die verdreifachte Ergebniszahl und kann so leichter mit der Startzahl verglichen werden.
Wie wird die Fachwelt dazu argumentieren?  Dieser fehlerfreie  Lösungsprozeß sei zwar  sehr interessant,  aber doch  nicht  die erwartete  Lösung. Es wird  eine fehlerfreie Größendarstellung des Winkeldrittels erwartet. Manchmal wird hier sogar behauptet, wenn das erwartete Ergebnis nicht erreicht wird, müsse der Lösungsweg falsch sein. Die Forderung nach Einhaltung der   "antiken" Beschränkungen ist schon ziemlich verwirrend.
Die  vorgezeigten   Cohaerentic- Lösungsprozesse sind als klassisch klassich konstruierte Grenzprozesse  überraschend praktikabel. Die konstruierte  Ergebnisgröße  Winkeldrittel   ist hier der Grenzwert einer unendlichen Konstruktion und kann mit dieser  beliebig genau konstruiert berechnet werden. Später   wird mehr bei den einzelnen Lösungsverfahren mitgegteilt.
 
 
Analoge Neusis-Konstruktion zum Winkeldritteln nach Archimedes (287-212 v.Chr.)  
Als Abgrenzung zu den eingangs beschriebenen digitalen Neusis-Konstruktionen sprechen wir hier von einer  machanisch analogen Neusis-Konstrktion.  Die   heute wohl bekannteste  Neusis-Konstrktion ist die von Archimedes (287-212 v.Chr.). Sie ist aber  nicht die älteste Das  folgende  Bild zeigt sie vom Prinzip her. 
Archimedes Lineal WDT
 
Archimedes (287-212 v.u.Z.) erkannte, die Aufgabe ist exakt gelöst, wenn er seine  Lösungssequenz der konstruierten Dreiecke in eine gleiche  Gestalt zur Zielgestalt-Konstellationen aus zwei aufeinander folgenden Dreiecken bringt, wie sie das kleine Bild, links oben im großen Bild, zeigt. Die zur Deckung gebrachte Konstruktion erfüllt den exakten 3-er Winkelzusammenhang. Um dies zu erreichen, fügte Archimedes  dem  Lineal zwei Striche hinzu bzw.  die Punkte S(Xx2G) und S(2Gx3.1K) mit einem   Abstand von der Radiusgröße = /M,S(XxK)/. Wird das  auf der X-Achse und dem Punkt S(6KxK) aufliegende Lineal nach rechts verschoben, erfährt  es eine Drehung  gegenüber    X- und Y-Achse. Der   gesuchten exakte  Drittelwinkel ist erreicht, wenn der Punkt S(2Gx2.1K) auf dem Kreis K zu liegen kommt. Real kann dies aber nie vollständig erreicht werden, sondern nur gedanklich.   Für die angestrebte Gestalt-Deckung müssen die aufeinander folgenden zwei Dreiecke  jeweils  Schenkel-Seiten  mit gleicher Größe erreichen. 
Die Betrachtungsrichtung für die Dreieckfolge bestimmt,  ob ein Vervilefachen zum Großen hin oder ein  Vervielfachen zum Kleinen hin erfolgt.  
Das folgende Bild zeigt die 3-er Zusammenhang-Gesetzmäßigkeit  mit  aneinander gefügten gleichschenkligen Dreiecken gleicher Seitenlänge. Es entsteht dabei  eine  Winkelfolge mit   n Winkeln der Winkelsumme s=n*α.   Die Dreieckfolge endet bei der Archimedes-Lösung bei zwei Dreiecken.  Sie kann aber  wie gezeigt für endlos   kleine Winkel α   endlos fortgesetzt werden. Mit größer werden  Winkelgrößen kehrt sich die Richtung der Dreieckfolge nach links um, dann wieder nacht rechts usw. immer häufiger, wodurch ein anschauliches Nachverfolgen erschwert wird.
 
 
Weiterentwicklung der Neusis-Konstruktionen
Die Neusis-Konstruktionen sind seit der Antike  in unterschiedlichen Ausprägungen bekannt. Wir abstrahieren für diese Ausprägungen eine gemeinsames Kohärenzmodell, das wir  Zielgestalt nennen. Hier ist die Zeilgestalt-Konstruktion eine Kreuzschleifen-Konstruktion. 
 
Kreuzschleifen-Zielgestalt
Der rote Kreuzschleifenbalken von konstanter Größe gleitet mit seinen Endpunkten an den karthesischen Achsgeraden X un Y. Sein Mittelpunkt zeichnet den Grundkreis als Spurkurve um den Ursprungspunkt U des Systems. Dieses Kohärenzmodell beschreibt den 3-er Winkelzusammenhang auch über eine Umdrehung hinaus.
 
Die  Position des roten Kreuzschleifenbalkens bestimmt den zu drittelnden Winkel. Der Punkt D1  des verdreifachten Winkels und der Punkt des gedrittelden Winkels auf der Kreiskurve sind immer durch einen  Streckenzug aus 3 Strecken,Streckenzug-Zielgestalt, verbunden. Mehr dazu unter Streckenzug-Zielgestalt.
 
Bei den  folgenden Bildern markiert die blaue Radiusstrecke=M,D den zu drittelnden Winkel und die grüne Radiusstrecke=M,C den gesuchten Drittelwinekl. Den zu beweisenden, quasi nachzuvollziehenden 3-er Zusammenhnang machen hier die beiden aneinander gefügten gleichschenkligen Dreiecke rot und grün anschaulich. 
 
 
Unser Ziel ist es,  das Verfahren der Winkeldreiteilung auf der Grundlage der Kreuzschleifen-Kohärenz so weiter zu entwickeln, das alle Aktionen nur noch als konstruierte Kreis- und Gerade-Objekte ausgeführt werden. Unsere   Lösungskonstruktion strebt die Ziel-Gestalt  der Kreuzschleifen-Konstruktion an und startet vom   Punkt D aus, welcher  den zu drittelnden Winkel markiert.
Beschreibung des Winkeldrittelns mit  konstruierter  Kreuzschleifen-Zielgestalt
Der rote  Kreuzschleifen-Balken  AB hat eine Länge vom Grundkreisdurchmesser = 2*ME und gleitet mit Punkt A auf der X-Achse und mit Punkt B auf der Y-Achse. Sein Mittelpunkt C bewegt sich dabei auf der Grundkreiskurve k1, bzw. zeichnet diese gedanklich als Spurkurve. Die dünne grüne Radiusstrecke MC markiert die Winkelgröße α =∠E,M,C und die dicke blaue Radiusstrecke den zu drittelnden Winkel 3α .
 
Streckenzug-Zielgestalt   
Die folgenden zwei Bilder zeigen eine  mit der Kreuzschleifen-Zielgestalt verwandte Streckenzug-Zielgestalt.   Der konstruierte Lösungs-Streckenzug  soll am Ende mit seiner Gestalt mit der Zielgestalt der den Grundkreis innen berührender Streckenzüge AMBCD  bzw.
 
 
 A1M1B1C1D1   bestmöglich übereinstimmen. Dann verbindet der  besagte Sreckenzug   den einfachen Winkel α und den dreifachen  Winkel 3α bestmöglich.  Die erste und dritte Strecke AM und BC sowie  zweite und vierte Strecke MB und CD  sind zueinander parallel.
Um die angestrebte Übereinstimmung  herbei zu führen, wird die   rote Kreiszschleifen-Balkenstrecke CD solange Schritt um Schritt  um Punkt D gedreht  bis die abhängige sich drehende Strecke MB parallel zur Strecke  DC ist.  Beim folgenden Bildbeispiel  ist der zu drittelnde Winkel   größer einer Umdrehung. Er liegt   im 5. Quadranten. Der  verbindende Streckenzug besteht hier aus den  vier gestrichelten roten   Strecken.
 
  
 
Beim folgenden Bild   bewegt sich der Balkenmittelpunkt C von Strecke EF auf einer Kreiskurve um Mittelpunkt M, wenn die Balkenstrecke   mit ihren  Endpunkten E und F an  den orthogonalen Achsen X un Y entlang gleitet.
Anhand der  zwei Paare paralleler roter Strecken im Kreis um M  kann die hier natürlich vorhandene Dreierkohärenz für Winkel gut nach vollzogen werden.  
 
Der   Neusis-Prozeß  erfordert ein   Zurechtschieben bis zur vollständigen Deckung / Übereinstimmung mit der Zielgestalt, was nur theoretisch im Gedankenspiel erreicht wird. Daraus  erwächst  der Wunsch zu einem    klassich konstruiertem Prozeß des "Zurechtschiebens" zu gelangen.    Wünschenswert ist für diesen  Ersatzprozeß, daß er nur mit den Objekten Kreis und Gerade konstruiert wird. Damit kann die  in der Antike  gefoderte Beschränkung auf Zirkel und Linieal bzw. Kreis und Gerade eingehalten werden.
Von der Antike bis heute  sind in der Fachliterarur  keine solche Lösungen  zu finden. Sie werden auch bis  heute nicht angestebt, denn sie werden nicht erwartet.
 
Mit den  folgenden Bildern wird der   abstrakte 3er- Winkelzusammenhang, den die   "Kreuschschleifen-Zielgestalt anschaulich  nachvollziehbar macht, nochmals deutlich hervor gehoben.
 
Ein 3er-Winkelzusammenhang ist dann gegeben, wenn ein  zusammenhängender
schwarzer Streckenzug  im Kreisinnern aus zwei Paaren  
paraller Strecken besteht.  
  
 
 
Kombiniertes Kohärenz-Modell  für eine 3er Winkelkohärenz
Im folgenden linken Bild sind zwei Zielgestalt-Konstellationen für die 3-er Winkelkohärenz   miteinder kombiniert. Links gibt es die Zielgestalt  als  "Streckenzug im Kreisinnern mit "schwarzer Strecke= AM,  dann folgen drei  rote Strecken. Nach rechts  orientiert verläuft der  kombierten "Streckenzug  "schwarze Radiusstrecke = AM dann rot - blau - blau". 
 
 
 
Die rechte   Konstruktion zeigt   einen  stark konvergierender  Winkeldrittel-Grenzprozeß, der mit der Zielgestalt des  Streckenzugs  "schwarze Radiusstrecke= AM,  dann rote, blaue und nochmal  blaue SStrecke" arbeitet.  Diese Konstruktion kann  schon nach wenigen konstruierten Objekten mit Schnittpunkt S4(k3xg4) beendet werden, denn die Ergebnisgenauigkeit ist   mit über 15 wahre Nachkommastellen bereits ausreichend groß.   Zum Zweck eines leichten direkten  Vergleichens der Ergebnisgenauigkeit wird  der konstruiert  errechnete  Drittelwinkel vor dem Vergleichen verdreifacht. Dies leisten die,  zwei  roten  Kreise mit ihren Mittelpunkten auf dem roten Kreis um Mittelpunkt M.  Der vergrößerten Bereich um Punkt S4(k3xg4)  wird mit nachfolgenden Bild gezeigt.  
Beschreibung der Konstruktion:
Gegebene Objekte:
- die Achsen X und Y, sowie der Grundkreis k0 um M
- der gegebene zu drittelnde Winkel ∠AMQ mit den Strecken MA und MQ 
 
Die  konstruierte Sequenz umfasst folgende Objekte:
1. Strecke g1 parallel zur Y-Achse
2. Strahl   g2, so in M gedreht, daß er g1 in M2 schneidet  
3. Kreis k3 um M2 mit einem Radius = 2* MA
4. Strahl g4 parallel zur X-Achse Gerade durch Punkt Q, der den Kreis k3 im Schnittpunkt S4(k3×g4) schneidet. 
5. blaue Strecke g5 = / M,S4(k3×g4) / schneidet Gerade g1 in Schnittpunkt S5(g1×g5)
6. Kreis k6 um S5(g1×g5) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt,  S6(g5×k6) und       S6.1(g4×k6).
7. Strahl g7= / M,S6.1(g4×k6) / der  Gerade g1 in Schnittpunkt S7(g1×g7) schneidet.
8. Kreis k8 um S7(g1xg7) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt,  S8(g7×k8) und      S8.1(g4×k8). 
9. Strahl g9 = / M,S8.1(g4×k8) / der  Gerade g1 in Schnittpunkt S9(g1×g9) schneidet.
10. Kreis k10 um S9(g1×g9) mit Radius = 2* MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt,  S10(g7×k10) und S10.1(g4×k8). 
11. Strahl g11 = / M,S10.1(g4×k10) / der  Gerade g1 in Schnittpunkt S11(g1×g11) schneidet.
12. Kreis k12 um S11(g1×g11) mit Radius=2*MA, der zwei Schnittpunkte erzeugt, S12(g11×k12) und  S12.1(g4×k12).
13. Kreis k13 durch die drei Punkte S8(g7×k8); S10(g7×k10) und S12(g11×k12), der auf Gerade g4 den Schnittpunkt     S13(g4×k13 ) erzeugt, welcher das erreichte Zwischenergebnis für den Drittelwinkel markiert. 
-14. Strahl g14 durch den Schnittpunkt S13(g4×k13) markiert den gesuchten  Drittelwinkel ∠AMD. 
 
Grenzprozeß zum Winkeldritteln mit konstruierten Objekten im  Innern des Grundkreises 
Beim nachfolgendem Bild  eines  Grenzprozeß-Winkeldrittelns verläßt die  konstruierte  Sequenz der kohärenten Strecken-Objekte  das Innere des Kreises nicht. Der  Grenzprozeß, der stringent dem Grenzpunkt als Ergebnis zustrebt, hat die Eigenschaft "autokonvergent" zu sein. Autokonvergent  beschreibt hier, daß keine probierenden Schritte   erforderlich sind.   Das folgenden Bild mit den  laufenden Nummern an den Objekten zeigt einen  gut verfolgbaren fortschreitenden Verlauf des mit den zwei Paaren paralleler Strecken konstruierten Grenzprozesses.  Die Strecken 3 ; 7 ; 11 usw. drehen sich immer weiter in die Richtung der X-Achse bis sie zu dieser parallel laufen. Nun markieret der rechte Schnittpunkt mit den Grundkeis  den gesuchten Winkeldrittelpunkt. Ein verkürztes Beenden des  Grenzprozesses wird erreicht,  indem durch die letzten drei Mittelpunkte der Streckenfolge 3; 7; 11 usw. der Kreis K20 konstruiert wird, welcher die Y-Achse im Punkt S(YxK20) schneidet. Durch diesen Punkt ist dann die gesuchte zur Y-Achse parallele Strecke gezeichnet, welche rechts mit ihrem Schnittpunkt mit dem Grundkreis den gesuchten Winkeldrittelpunkt markiert. Die Ergebnis-Genauigkeit in Grad ist hier nach ca. 20 konstruierten Objekten  4 wahre Nachkommastellen. 
Grenzprozeß zum Winkeldritteln mit innerhalb und außerhalb des Grundkreises konstruierten Objekten
Halbbalken-Verfahren
Es gibt mit der Kreuzschleifen-Zielgestalt-Konstellation (Ziel-Kohärenz-Modell) noch weitere  mögliche Varianten zur Grenzprozeß-Berechnung.  Eine solche weiter Variante zeigt das folgende Bild. Um den Umfang der  Berechnungs-Sequenzen (iterierende Zyklen) vergleichbar zu halten, sind  die    konstruierten Objekte    fortlaufend nummeriert. Für den im  i-ten Schritt erzeugten Kreis ist die Bezeichnung   ki  und für die im nächsten Schritt erzeugte  Gerade  gi+1. 
 
Die erste Teil-Sequenz  umfasst hier  die Objekte   Gerade und Kreis ( g2;k3), (g4;k5) ; (g6;k7), usw.  Für die Radiusgrössen der Kreisbögen gilt:   rk3=rk5=rk7= ... =2*rk1 .     Die konstruierten Punkte D; G; K usw bilden eine gesetzmäßige Punkte-Folge zu einer gedachten "Kohärenzkurve". Diese strebt   den Grundkreis k1  zu und schneidet ihn letztlich im Punkt PWinkeldrittel. Da sich Im Ergebnisbereich der Verlauf der Kohärenzkurve immer mehr einer Kreiskurve nähert, wird durch die letzten drei Folgepunkte eine Kreiskurve gezeichnet, welche den Grundkreis k1 schneidet. Im folgenden linken Bild wird der halbe Kreuzschleifen-Balken zischen Y-Ache und Grundkreis k1 eingepasst. 
 
Ganzbalken-Verfahren 1
Im linken  Bild wird der halbe  Kreuzschleifen-Balken von Radiusgröße zwischen Y-Ache und Kreislinie eingepasst. Nach 7 "Gerade-Kreis-Sequenzen" ist eine  Ergebnis-Genauigkeit von 3 wahren Nachkommastellen erreicht.
Im rechten Bild wird der ganze  Kreuzschleifen-Balken von Durchmessergröße  zwischen Y-Ache und X-Achse eingepaßt. Hier wird  bereit nach 5 "Gerade-Kreis-Sequenzen" eine Ergenis-Genauigkeit von 10 wahren Nachkommastellen erreicht. Das Ganzbalken-Verfahren 1 ist deutlich effizienter als das Halbbalken.Verfahren.
 
 
 
  
Ganzbalken-Verfahren 2
Das nächste Bild zeigt ein  Ganzbalken-Verfahren 2, bei dem der Grenzprozeß   etwas anders realisiert wird, als vorher.  Die erste konstruierte Berechnungs-Teilsequenz startet mit den Strahl g2 durch den frei gewählten Startpunkt 2 und endet mit Schnittpunkt K=S(Xxk7). Die  zweite konstruierte Berechnungs-Teilsequenz startet mit Strahl g8 durch Startpunkt K und endet mit dem Schnittpunkt T=S(Xxk14).  Im nächsten Bild ist die Umgebung der Punkte K; L und  T  vergrößert gezeigt.
 
Nach dem ersten Teilsequenz-Zyklus  wird mit Kreis k7 der Punkt K=S(Xxk7)   auf der X-Achse erzeugt.  Der Zwischenergebniswinkel ist dann mit 2 wahren Nachkommastellen erzeugt.  Mit dem zweiten Teilsequenz-Zklus wird dann die Ergebnisgenauigkeit um 4 wahre Nachkommastellen erhöht usw. 
 
 
Ergebnisvergleich der  verschiedenen Kreuzschleifen- Grenzprozeß-Verfahren
 
Der Ergebnisvergleich der verschiedenen  Halbbalken-Verfahren zeigt deutliche Unterschiede bei der    Effizienz. Bei etwa gleichem Aufwand  = (gleicher konstruierter Objekte-Umfang)  gibt es schon sehr große Unterschiede bei der  Ergebnis-Genauigkeit.
Das Halbbalken-Verfahren   unterscheidet sich mit 3    wahre Nachkommastellen  zu bereits    10 erreichten wahren Nachkommastellen beim  Ganzbalken.Verfahrens erheblich. Das Ganzbalken-Verfahren-2 erreicht mit ca 7 konstruierten Objekten 2 wahre Nachkommastellen und mit ca 15 konstruierten Objekten  6 wahre Nachkommastellen. Demgegeüber ist das  oben mit Hilfe der kombinierten  Strecken-Zielgestalt-Konstellation schon gezeigte Winkeldritteln ein deutlich effizienteres Verfahren.
 
Weitere Erklärung
Die folgenden zwei Bilder ermöglichen ein   tiefergehenden Erklären zum 3er-Winkelzusammenhang. Links wird ein zu drittelnder Winkel im 2. Quadranten und rechts ein  zu drittelnder Winkel im 1. Qudranten gezeigt..
 
 
 
 
 
Parabel-Konstruktion zum Winkeldritteln nach   Descartes (1596-1650))  
Ganz im Widerspruch zum „Unmöglich-Beweis“ von Wantzel steht besagte  Parabel-Konstruktion nach Descartes. Diese  kommt mit   nur einer Quadratwurzel in der  Lösungsgleichung vom 2.Grad aus.    Wantzel sieht das "Unmöglich-Kriterium" im notwendigen   Ausziehen einer 3. Wurzel bei einer  Lösungsgleichung vom 3-ten Grad. Mit einer endlichen Zirkel- und Lineal-Kostruktion könne diese Auflösung  aber nicht erreicht werden.  Wem sollen wir hier glauben? Bei wem liegt hierein  Fehler vor, bei Descartes oder bei Wantzel
 
Descartes hat seinem berühmten Werk von 1637 "La Geometrie" auch einen Beitrag zum exakten Dreiteilungsprozeß des Winkels mit Hilfe einer Kohärenzkurve   quadratische Parabel   veröffentlicht. Seine Beschreibung zum Lösungszusammenhang bezieht sich auf  das folgende Bild von Seite 399.   

Aus den linken Teilbild mit der Parabel ist zu erkennen, daß ein Kreis eine Parabel vier mal schneidet. Beim rechten Teilbild sind ein zu dreiteilender Winkel  ∠PON  und die gesuchten Drittelwinkel ∠POT,  ∠TOQ  und  ∠QON  zu  erkennen. Leider findet sich keiner der Punkte vom rechten Teilbild im linken Teilbild wieder und umgekehrt, was das Verständnis behindert. Si ist aus dem linken Teilbild heraus kein  Bezug zur Dreiteilung direkt zu erkennen.  Descartes etwas unglücklich gewählte Darstellung des konstruierten Lösungsprozesses hat dazu geführt, daß sein erdachter Lösungsprozeß etwas in Vergessenheit geraten ist. Im Internet-Lexikon Wikipedia unter Suchwort Dreiteilung des Winkels sind viele Lösungsversuche zur Wnkeldreiteilung gesammelt und ausführlich besprochen. Die Descartes-Lösung  ist dabei nur  kurz erwähnt. Sein  obiges Bild ist ganz weggelassen. Es  bleibt somit unbetrachtet und unerklärt. Gegenüber den anderen ausführlich abgehandelten Lösungsversuchen   ist die  Bedeutung des exakten descartschen Lösungsprozesses  offenbar nicht erkannt.

 

Konstruiertes  Winkeldritteln mit gegebener, schon gezeichneter quadratischer Parabel

Im obigen originalen  descartes´schen Bild vom  Buch "La Geometrie", Seite 399, ist   kein direkter anschaulich nachvollziebarer Zusammenhang zum Winkeldritteln zu erkennen.  Anders bei unserem nachfolgenden   Bildern.  Im rechten Bild  tritt der Gesamtzusammenhang ohne Beschriftung deutlicher hervor. Im linken Bild sind die fortfolgend konstruierten Objekte   mit   laufenden Nummer-Schildern versehen. Dies macht  ein leichters Nachverfogen der Schritt um Schritt nacheinander konstruierten Objekte möglich. 

Ein Nummer-Schild "g3" kennzeichnet mit dem Buchstaben g  ein Geradenobjekt und mit der Zahl 3 den erzeugenden  Konstruktionsschritt in der Folge. So kennzeichnet k2 mit k ein Kreisobjekt  um Mittelpunkt M  mit doppeltem Radius zu  Kreis k1. Die Zahl 2 kennzeichnet  den erzeugenden   Konstruktioinsschritt bzw. das zweite konstruierte Objekt. Das Schild  S7.1(k6³×p7)  kennzeichnet einen mit dem 7.1 Schritt erzeugten Schnittpunkt, indem sich  die Objekte k6 und p7 schneiden. Das Schneiden wird hier mit "x bzw. ⊗" symbolisiert.  Das Schild S7.2(k6xp7)  kennzeichnet einen mit dem 7.2- Schritt erzeugten Schnittpunkt, indem sich die  Objekte k6 und p7 schneiden. 

Der zu drittelnde Winkel ist ∠BMS3(k2xg3). Sein Radiusstrahl g3=MS3 schneidet  Kreis k2 im Schnittpunkt S(k2xg3  und ist Ausgangspunkt für Gerade g5, die Gerade g4 schneidet und den Schnittpunkt S5(g4xg5) erzeugt, welcher Mittelpunkt für Kreis k6 ist. Der Kreis k6 schneidet die gegebene Parabel p7 drei mal und erzeugt die Schnittpunkte S7.1(k6xp7),S7.2(k6xp7 ) und S7.3(k6xp7). Diese sind Ausgangspunkt für die zur Y-Achse parallelen Strecken g8,g9 und g10, welch den Kreis k3 schneiden. Die Schnittpunkt S8(k2xg8), S9(k2xg9)  und S10(k2xg10) markieren drei verschiedene  Drittelungswinkel, was im linken Bild verdeutlicht wird,

 

Konstruiertes  Winkeldritteln ohne gegebene, schon gezeichnete,  quadratische Parabel 

(Weiterentwickeltes descartsches Verfahren)

Das folgendes Bild zeigt, wie das descartes´sche Verfahren zum allein mit Zirkel und Lineal bzw. Kreis und Gerade konstruierten Verfahren weiter entwickelt wird. Die gegeben gezeichnete  Parabelkurve p, die hier als gestrichelte blaue Kurve p angedeutet ist, wird hier nicht  mehr benötigt.  

Es werden drei  exkate Punkte der Parabel p im  Schnittpunkt-Bereich  S(p, k3) klassich konstruiert. Dies gelingt   mit einer  endlichen  Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten, wie es für die klassiche Konstruktion von Punkten einer quadratischen Parabel  bei den Cohaerentic-Betrachtungen an anderer Stelle schon mehrfach beschrieben wurde. Die Erzeugung kann aberauch  aus im  Konstruktionsbild eindeutig nachvollzogen werden. Der Parabel-Krümmungskreis k4 im Ergebnisgebiet wird  duch die hier drei konstrierten Parabelpunkte gezeichnet.  Gestartet wird die Konstruktion mit einem grob geschätzten Drittelwinkel, indem der mittlere Parabelpunkt E in der Nähre von Kreis k3 platziert wird. Die beiden anderen Parabelpunkte F und G werden quasi symmetrisch rechts und links nebem Punkt E platziert, wobei sie einmal im Kreis k3 und einmal ausserhalb von kreis k3 liegen sollen. 

Beim  nächsten Bild werden zwei aufeinander folgend  konstruierter Berechnungszyklen gezeigt. Der 1. Zyklus ist rot-rechts und der 2. Zyklus ist blau-links gezeigt. Gestartet wird der zweite Zyklus mit dem Ergebniswinkel ais dem 1. Zyklus (rot). In 2. Zyklus werden über die  14  wahre Stellen an Ergebnisgenauigkeit im erten Zyklus nun alle vollen 15  Stellen erreicht und offenbar deutlich mehr. Wieviele   kann hier nicht mehr erkannt werden, da   die Rechengenauigkeit des verwendeten Geogebra-Programms nur 15 Nachkommastellen  leistet.

 

 

Multifache Winkeldreiteilung

 Die  multifachen 3-er Zusammenhänge  sind von Natur aus mehrfach gegeben. Sie sind auch, wie oben schon gezeigt,  ohne das Vorhandensein der Parabel  y=x2 nachvollziehbar.  

 

 

 Halbierungs-Winkedreiteilen (WDT)  nach Fialkowski (1818-1902)

Nicolaus Fialkowski, ein österreichischer Mathematiker, hat in seinem Buch "Theilung des Winkels und des Kreises", Wien Verlag Gerolds Sohn 1860, S. 11; 12   als erster eine  exakte Winkeldreiteilung durch fortgesetzte gezeichnete Halbierungen veröffentlicht.

 

Fialkowski nennt seine Winkeldreiteilen durch Halbieren  eine Näherung und bleibt damit  "quasi in der amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" wurde hier wohl deshalb gewählt, weil das exakte Grenzpunkt-Ergebnis   wegen der  notwendigen endlos vielen Schritte niemals erreicht wird. Auch wenn die Ergebnis-Darstellung als Zahl oder konstruierte Drehung nicht vollständig mit endloch vielen Schritten zusammengesetzt ist, ist doch ihr Erzeugungsprozeß eine unbeschränkt exakter und kein genäherter Prozeß. Ein genäherter Erzeugungsprozeß liefert letztlich nur einen beschränkten Näherungswert, der nicht weiter verbessert wird, selbt   wenn die Rechengenauigkeit für den Näherungsprozeß erhöht wird. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die häufig zitierte  Streckenkonstruktion für das genäherte Kreisverhältnis π, die der polnische Mathematiker Adam Kochanski(1631-1700)  im Jahre 1647 veröffentlichte.

Fialkowski erkennt ganz klar, daß sein Winkelteilen  ein gezeichnetes exaktes  Berechnen ist, bei dem die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:

"Mann kann durch fortgetztes Halbiren  der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".

Leider trägt Fialkowski    selbst  zu einem  schnelles Vergessen seiner  erfundenen exakten Halbierungs-Winkeldreiteilung  bei.  Er schreibt dazu:

"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen  diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."

Theoriefindung zum Halbierungs-Winkeldritteln nach Fialkowski 
Bei der   Theoriefindung zum Winkeldritteln nennt  Fialkowski  in seinem Buch auch den  Nikomedes (ca 4.Jhd. v.u.Z.), der  eine Konchiode für das Winkeldritteln  ins Spiel bringt.  Auf Seite 6 seines Buches schreibt Fialkowski  dann:
 
„Wird nämlich der gegebene Winkel in 4 gleiche Theile getheilt, der 4te Theil wieder in 4, der 16te wieder in 4 u.s.w. gleiche Theile getheilt, so hat man:       ...     α (1/4+1/42+1/43+ 1/44 + ... ins ∞ ) = α /3“
 
Schliesslich leitet er daraus die  1/3-Reihe " 1/3=1-1/2+1/4-1/8+1/16- ... u.s.w.;"   her und schreibt:
 
     " ... dies ist nun die Reihe die uns durch Halbierungen auf die Trisection des Winkels führt"
 
Verkürzte Halbierungs-WDT durch nachgeschaltetes geometrisches Dritteln
Das  Verfahren von Fialkowski, welches die 1/3-Reihe nutzt, kann um  eine nachgeschaltetes  geometrisch konstruiertes  Drittelln verkürzt und damit effizienter gemacht werden. Das folgende  Bild zeigt einen hierfür  genutzten  Zusammenhang.

In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte  Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.

Geometrische Konstruktopn als Berechnungsplan  

Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir auch die Sequenz der klassiche Konstruktion, die durch    Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreiben kann. Die Gesamtheit der  Teilrechengänge sind  als   endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem  einem Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird.  Durch ein   hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel  zu einem klassisch konstruierten  Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist,   der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein. 

 

Die real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan und beschreibt alle Schritteaktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der   Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen).   Dieses Fortsetzen  ist theoretisch endlos möglich und damit unbeschränkt.     Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen  schon nach 7 Halbierungen.

 
Beim  nächsten Bild  werden von Innen nach Außen geometrischen Drittelungen vorgenommen, die mit diagonal gezeichenten Strecken realisiert werden.  Zuerst nach 3 Halbierungen, dann nach  4 und außen nach 5.   
 
 
Beim folgenden Bild erleichtert  die von Innen nach Außen gezeichnet  Zick-Zack-Linie das Nachverfolgen der nacheinander konstruierte Halbierungen. Bei diesem konkreten Bild  gibt es keine nachgeschaltetes  geometrisches  Dritteln. So wird   hier erst nach  11 Halbierungen   eine praktikable Winkeldrittel-Abweichung von  wenigel als   1/1000 Grad erreicht.  
 
 
Zusammefassend schreibt Fialkowski zu seiner Halbierungs-WDT:
 
"... die Trisection eines Winkels, die direkt durch Kreis und gerade Linie nicht zu erreichen ist, doch ohne etwas anderes, als diese Hilfsmittel zu gebrauchen, so nahe, wie man will zu kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als die kleinste möglicher Weise angebbare Grösse wird, oder als verschwindend zu betrachten ist."

 

Paradoxe Situation 

Die drei klassischen Aufgaben der Antike,  die Dreiteiung des Winkels, die flächengleiche Umwandlung der Kreisfläche in ein Quadrat und das Verdoppeln des Würfelvolumens  berühren  Zusammenhänge grundsätzlicher  Berechungsprozesse. Diese werden erst durch  klassische Konstruktionen voll nachvollziebar.  Eine sehr fundamentale Aufgabe liegt dem folgenden konstruierten  Berechnen zugrunde: 

"Ein gezeichnetes beliebig gegebenes Verhältnis von Drehungen ist  in ein gleichgrosses Strecken-Verhältnis   überzuführen  und umgekehrt." 

Die dazu passende Situation finden wir in der Praxis  mit dem Rad, dessen   Abrollweggröße für eine Umdrehung  interessiert? Ähnlich ist es mit  der länge eines  Seils, das  von einer  drehenden  Seiltrommel  abrollt.

Eine fundamentale Einsicht ist:

Für beliebig gegebenen Ausdehnungsgrößen  gibt es keine vollständig exakt abbildende Zahl, die nur endlich viele  wahren Nachkommastellen umfasst.

In der   frühen Antike ist die Erwartung , "alles ist Zahl". So werden  immer  diskrete  Ergebnisgrößen-Darstelliungen erwartet. Solche, die  nur durch endlich viel   konstruierte  Kreis-/Gerade-Objekte  erzeugt werden.    Verwirrend wird  es hier für die Lernenden, wenn die Größe des Kreisverhältnisses  π gleich der Kreiszahl gesetzt wird. Dies  widerspricht er obigen allgemeinen Einsicht. Eine reale Zahl als Größendarstellung für das Kreisverhältnis bleibt immer nur ein unvollständiges Größenabbild. Die Gleichsetzung von Kreisverhältnis und Kreiszahl birgt somit einen Widerspruch in sich. Aktuelle diskrete Kreiszahl-Abbilder sind entweder beschränkte oder unbeschränkte Näherungsdarstellungen, je nachdem,   ob sie aus einem   beschränkten oder unbeschränkten Erzeugungsprozeß hervorgehen.  Ein beschränkten Erzeugungsprozeß kann nur  eine bestimmte beschränkte Ergebnisgenauigkeit liefern. Diese kann  nicht weiter verbessert werden. Ein unbeschränkter Erzeugungsprozeß ist ein exakter Prozeß, bei dem mit mehr Aufwand die Ergebnisgenauigkeit immer  weiter verbessert werden kann, zumindest theoretisch.

 Ähnlich ist es mit der exakten Winkeldrittelgröße, die auch nur   mit   unendlich vielen Grenzprozeß-Zyklen (Schritten) vollständig ohne Restfehler dargestellt werden kann, was aber in der Wirklichkeit niemals erreicht wird. Und so mündet auch jedes Ausmessen des Kreisunfangs mittels arithmetischem oder konstruiertem  Berechnen des Kreisverhältnisses   in einem klassisch konstruierten endlosen Grenzprozeß.  

 
Trisections-Jäger
Die Aufgabenstellung zur Dreiteilung des Winkels kann einfach verstanden werden und ist damit  auch Amateuren zugänglich. So suchen Amateure trotz mathematisch bewiesener Unmöglichkeit einer Winkeldrittelkonstruktion weiterhin nach klassisch konstruierten Lösungen. Was sie vorzeigen bezeichnen sie oft auch als  exaktes Verfahren eines konstruierten Berechnens. Ihre Näherung nennen sie oft besonders effizient. Hier kommen  Trisektions-Jägern ins Spiel, welche die falschen Winkeldreiteilungen der Amateure aufdecken und  hier und da  auch etwas belustigende  Beurteilungen zu den Lösungsversuchen abgeben. Alles   mündet darin, daß wegen der "Unmöglich-Beweise"   alle  vorgezeigten Versuche ohne einzele Nachprüfung mit falsch abgetan werden.   Es werden sogar Fahndungshinweise   gegeben, woran   naive und uneinsichtige Trisezierer  und Kreis-Quadrierer zu erkennen sind und wie  man  durch   Nichtbeachten  mit ihnen umgeht. Hier fällt auf, daß   bei den Trisections-Jägern   auch die klassisch konstruierten exakten Lösungsverfahren, wie das Parabel-Winkeldritteln von   Descartes und das Halbierungs-Winkeldrtteln von Fialkowski   unbetrachtet und unbeachtet bleiben.  So werden bis heute konstruierte Grenzprozeß-Verfahren nicht erwartet, wohl auch wegen der notwendigen  endlos vielen Schritte bis zum brauchbaren Grenzpunkt-Ergebnis, die   unmöglich alle ausgeführt werden können.    
 
 
 

Winkeldreiteilen mit Ellipse

 
Winkeldreiteilen mit gezeichneter, aber auch ohne gezeichnete Hyperbel
Ausgangspunkt für das Verstehen des Winkeldrittelzusammenhangs ist wieder die konstruierte Zielgestalt aus zwei gleichgroßen gleichschenkligen Dreiecken,  rot und grün, wie es das Bild zeigt. Dabei wird vom gegebenen, von A ausgehenden  Radiusstrahl des zu dtrittelnden Winkels ausgegangen. Aus Symmetriegründen kann der Neusis-Schiebeprozeß primär mit Punkt T auf der X-Aches und symmetrisch nachfolgend mit Punkt Z erfolgen oder auch umgekehrt.
Wie der manuell schwierige Schiebeprozeß als Sequenz klassich konstruierter Kreis- und Gerade-Objekte im Einzelnen ausgeführt wird, haben wir  bereits weiter oben schon beschrieben.  
 
 
Was wirkt sich  noch auf das Verständnis zu konstruierten Grenzprozesse aus?
Die im  Wikipedia-Lexikon praktizierte  Sichtweise, die Neusis-Konstruktionen  als exakte vollständigen Lösungsweg zu betrachten,  übertragen wir auch auf unsere "klassisch konstruierte" Kreuzschleifen-Winkeldreiteilung. Den letzten notwendigen  Schritt bis zum exakten Ergebnis vollziehen wir nun auch, wie bei den bekannten originalen Neusis-Prozessen,  gedanklich. 
Wir erkennen auch, den Rechenoperationen des Teilens geht immer erst ein entsprechendes Verfielfachen voraus. Eines das quasi die Zielgestalt erzeugt, wie auch bei den Teilungen mit dem Strahlensatz.  
Die heute praktizierte Beschränkung auf Winkeldrittelkonstruktionen mit nur endlich vielen Schritten ist nicht zu rechtfertigen, denn   eine solche Beschränkung gibt es nicht für das  algebraisch-arithmetischen Berechnen der   Dezimalzahl-Darstellung 0.333...!
Als Grund für die fefoderte Beschränkung wird oft angeführt, daß das Teilen  eines Winkels durch 2 oder 4 usw.  mit einer endlichen Sequenz  konstruierter Objekte doch möglich sei. Deshalb könne doch erwartet werden, daß auch das Dreiteilen eines Winkels mit einer endlichen Sequenz konstruierter Objekten möglich sein müsse.
Der  im Jahre 1837 vom französischen Mathematiker Pierre Wantzel (1814-1884) veröffentlichte Beweis zur Unmöglichkeit der Dreiteilung des Winkels verbessert hier die Situation nicht wirklich. Die  wanzelsche Beweiseinsicht ist, die erwartete Ergebnisgröße könne  keine konstruierbare Zahl sein.  Richtig. Aber warum ein mit Kreis und Gerade-Objekten konstruierter Lösungsweg, wie immer er auch gestaltet sei, immer nur falsch sein könne und kein gesetzmäßiges Konvergieren  zum exakten Ergebnis möglich sein soll, bleibt unbetrachtet?
 
Die Problematik des  fehlerbehafteten  Größen-Darstellens einer beliebig gegebenen Ausdehnungsgröße  ist von allgemeiner Natur und trifft daher auch auf die anderen beiden klassichen Aufgabenprobleme der antiken Geometrie zu. Die häufig zitierten  Näherungskonstruktion für das Kreisverhältnis π  von Adam Kochanski (1631-1700) erreicht  nach einer endlichen Sequenz  konstruierter  Kreis- und Gerade-Objekte  eine Ergebnis-Genauigkteit mit 4 wahren dezimalen Nachkommastellen. Diese  Näherungsgenauigkeit kann durch mehr konstruierte Objekte  zu keiner höheren Ergebnisgenauigkeit  für die Kreiszahl gelangen.
Für das vollständige Abbild des Kreisverhältnisses π hat die Mathematik  die Kreiszahl als Idee erfunden. Ihr wird gleichfalls wie dem Kreisverhältnis das abstrakte  Buchstabensymbol π zugewiesen. Tatsächlich kann es hier aber immer nur eine digitalisierte Größe  Kreiszahl  πZahl.   geben, welche die exakte Größe des Kreisverhältnisses π  mit der Darstellungssystematik der Dezimalzahlen immer nur unvollständig  abbildet.    Deshalb ist es nicht ganz korrekt, wenn  folgendes   Gleichsetzen vorgenommen wird:    
Kreisverhältnis  π = Kreiszahl  =  πZahl.     
Zutreffender  wäre es hier,  
Kreisverhältnis πgenähert  = Kreiszahl  πZahl   
oder   
Kreisverhältnis π  = Kreiszahl  π∞      
zu schreiben.
Zu weiteren Erklärungen zur Problematik "Alles ist Ansichtssache" und   konstruierte  Grenzprozesse  wird   auch auf den Disput unter https://www.matheboard.de/archive/596651/thread.html verwiesen.
 
 
 
 
 
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