_______________________________________________________________________________________________________ 

Verzeichnis zu Struktur und Inhalt 

1.           Warum Berechnen konstruieren? Was ist cohaerentische Geometrie?                  https://www.cohaerentic.com/index.php/denken-agieren-in-schritten
2.           Grundrechenarten
2.1         SUM / DIFF (Summation / Differenzbilden)
2.1.1      Grundprozesse
2.1.3      Satz des Pythagoras  = Summe zweier Quadrate                  https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/multi/summe-rechteck-von-2-rechtecken/summe-zweier-quadrate
2.1.4.     Ganzfache Duplikation               https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/eklei/ganz
 
2.2.        MUL / DIV  (Multiplizieren / Dividieren)
2.2.1.     Parabel                                    https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param
2.2.2.     Hyperbel                                  https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param/hype
2.2.3.     Kreis und Hyberbel                  https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param/hyperbel
2.2.4.     Kreis, Parabel und Hyperbel    https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param
2.2.5.     Kreis, Ellipse
2.2.5.     Vier- Kreispunkte-Kohärenzen 
2.2.5.1.  Viereck am und im Kreis          https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param/vie/krei
2.2.5.2.  Sehnen- und Sekanten- Kohärenz
                                         https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param/vie/winkeldreiteilung
 
3.        Höhere Rechenarten
3.1.     Konstruierte Multi-Prozesse
3.1.1   Überblick
3.1.2   Multi-Summen          https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu
3.2.     Konstruierte Grenzprozesse
3.2.1.  Überblick
3.2.2.  Konstruierte Grenzprozesse  lösen klassiche Aufgaben der Antike 
3.2.3.  Multi-Summe  Grenzprozeß  für Kreisverhältnis π
3.3.     Potenzen / Antipotenzen (Wurzeln)
3.3.1.  Überblick
3.3.3.  Potenz / Antipotenz (-Wurzel)      https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/potenzen-invers-potenten/pow 
3.3.     Duallogarithmen        https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/dup1
  
4.        Konstruierte Urkohärenzen / Urberechnungen
4.1                  Überblick
4.1.1.              Ebene gerade Figuren
4.1.1.2.           Dreieck in/aus Rechteck und Quadrat 
4.1.1. 3           Kreisverhältnis=Kreisumfang/ Durchmesser
4.1.1. 3.1        Rektifizieren  
4.1.1. 3. 2.      Abrollenvon Polygonen 
4.1.1. 3. 3.      Quadratur des Kreises  
4.1.1. 3. 4       Kreisfläche aus flächengleichen Quadrat
4.3.                 Multi. Verwandtschften =  Kegelschnittkurven
4.3.1.             Kreis - Parabel- Kohärenz
4.3.2.             Kreis - Hyperbel- Kohärenz
4.3.3.             Kreis - Parabel- Hyperbel- Kohärenz
4.3.4.             Kreis - Ellipse- Kohärenz

4.4.                Winkel

4.4.1.             Winkel nessen und erzeugen  

4.4.2.             Das Problem des Winkeldreiteilens (WDT) 

4.4.2.1          Historische WDT-Ansätze

4.4.2.1.1.       Archimedes-WDT mit Strichlineal-Konstruktion 

4.4.2.1.2.        Descartes WDT von 1637 mit Parabel y = 2x² 

4.4.2.1.3.        Wantzel Beweis der WDT- Unmöglichkeit von 1837

4.4.2.2           Cohaerentische WDT-Ansätze  

4.4.2.2.1.       Grundsätzliches zu Ziel- und Lösungsgestalt-Verfahren

4.4.2.2.2.         Unterschied    klassich vs. cohaerentisch

4.4.2.2.3.        WDT-Kreuzschleifen-Konstruktion  

4.4.2.2.4.        4-Streckenzug-Zielgestalt

4.4.2.2.5.         Autokonvergente Grenzprozesse 

4.4.2.2.5.1.      Halbbalken
4.4.2.2.5.2.      Ganzbalken
4.4.2.2.6.         Überraschende dreifach simultane Winkeldrittel-Kohärenz 
4.4.2.2.7.         WDT mit Parabeln y = x2 und  y=x3
4.4.2.2.7.1.      Exakte Parabel-Konstruktion  y=x2 (blau)  bzw. y=x3 (rot)  
4.4.2.2.7.2.      WDT mit Parabel y=x3
4.4.2.2.7.3       WDT mit Parabel y=x
4.4.3.               Zweifel am wantzelschen WDT-Unmöglich-Beweis
4.4.3.1.            Kernthese:
4.4.3.2.            Descartes (1637 ) vs.  Wantzel (1837):
4.4.3.3.            Streitpunkt:  "Kurvenkonstruktion und Einschränken bei  Kurventypen" 
 
====================

________________________________________________

 

1. Was ist, was leistet cohaerentische Geometrie?  

Teaser-Abstract

Cohaerentische Geometrie ist kein in der Wissenschaft bekannter  Begriff. Dahei bedarf es dazu einiger Erklärungen. Die cohaerentische Geometrie versteht sich als Einladung, in eine neue Richtung des geometrischen Denkens aufzubrechen. Sie stellt die vertraute Vorrangstellung der Zahl in Frage, welche die klassische Geometrie zur logischen Wissenschaft macht. Im Gegensatz   bringt die cohaerentische Geometrie  anschauliche geometrische Zusammenhänge als etwas Ursprüngliches zurück ins Spiel. Dies macht  die cohaerentische Geometrie zur erkennenden Wiissenschaft.  So wird erkannt, daß die elementaren exakten Kurven Gerade, Kreis , Parabel ...  , wie sie bei klassichen Konstrktionen gedacht werden, nach gleichen Erzeugungsprizipien erzeugt sind. Nun werden  die Parabeln   und auch die bislang unbetrachtet bleibenden konstruierbare autokonvergenten Grenzprozesse als konstruierbare Pozesse betrachtet. Sie werden nicht mehr willkürlich ausgeschlossen. Auch das Problem der Quantisierung wird hier betrachtet.
 
Die mitgeteilte cohaerentische Geometrie   ist  keine lange gereifte Theorie, sondern  ein Anstoß, der zeigt, die teils vorhandene Skepsis zur uneinegeschränkten Gültigkeit der bekannten klassischen „Unmöglichkeitsbeweise“ zum Winkedritteln, zu Kreisquadratur und  zum Volumendoppeln des Würfels  ist gerechtfertigt. Mit den veränderten Paradigmen der cohaerentischen Geometrie werden neue Einsichten erkennbar. Parabelkurven und unendliche Grenzprozeß-Konstruktionen werden  in der bekannten Geometrie nicht betrachtet, sind ausgeschlossen.  In der cohaerentischen Geometrie sind sie nicht ausgeschlossen, wird den historischen  willkürlichen Einschränkungen der klassichen Geometrie nicht gefolgt. Besonders fällt ins Auge,  die drei Problemaufgaben der Antike werden unter den neuen Rahmenbedingungen anschaulich nachvollziehbar lösbar.    Es sind Ergebnisse die jenseits des engen, etwas dogmatischen Zahlmodells heutiger Mathematik liegen. Diese gibt endliche Schritte für die anerkannte wahre Lösung vor. Das geht an der Reelität vobei und wird schon durch den  allgemeingültigen  Quantisierungseffekt mit prinzipiellen Quantisierungsfehler gestützt.   Die hier vorgestellten cohaerentischen Gedanken und Konstruktionen wollen zum Weiterdenken anregen. Sie machen sichtbar, dass Geometrie mehr sein kann als eine Illustration arithmetischer Regeln – sie kann ein eigenständiger, lebendiger Erkenntnisweg sein. Wer sich darauf einlässt, wird entdecken, dass manche alten Probleme nicht so übergreifend „unmöglich“ sind, wie sie lange galten. Es lohnt, diesen angedachten Weg aufzugreifen und weiter zu führen.


Die cohaerentische Geometrie geht insgesamt der Frage nach, ob niedrige und höhere Berechnungszusammenhänge primär von geometrischer Natur sind oder auf arithmetisch-algebraischem Wissen beruhen? Es zeigt sich hierbei, die Grenzen der Zahl sind nicht die Grenzen der Geometrie. Während die Zahlentheorie lediglich zeigt, dass bestimmte kontinuierliche Ergebnisgrößen nicht durch diskrete Zahlen darstellbar sind, bedeutet dies nicht, dass hier geometrische Erzeugungsprozesse unmöglich wären. Statt sich willkürlich, wie bei der euklidischen Geometrie, auf endliche Schritte zu beschränken, erkennt  die cohaerentische Geometrie, es gibt unbegrenzt fortsetzbare Konstruktionen. Sogar als autokonvergente geometrische Grenzprozesse, bei denen bereits jedes Zwischergebnis  eine reproduzierbare Teilrealisation des Ganzen ist. So zeichnet  sich zu den   heute erwarteten Geometrie-Grundlagen ein abweichendes Paradigma ab.

Die im 19. Jahrhundert bewiesenen unmöglichen Konstruktionen gehen   von der Zahl aus. Cohaerentische Geometrie kehrt hier zurück zur Relation, von einer gerasterten  zu einer kontinuierlichen Kohärenz, von einer „unmöglichen“, künstlich eingeschränkten,  zu einer konstruktiven  uneingeschränkten Geometrie, was  über klassischen Geometrie hinausgeht.

 

In aller Kürze:  Worum geht es?

Die „cohaerentische Geometrie“ ist kein etablierter Begriff in der Mathematik oder Wissenschaft. Diese Arbeit stellt sie als eine neue, alternative Sichtweise auf Geometrie vor. Im Zentrum steht die Kritik an der klassischen Geometrie, die sich stark auf Zahlen und algebraische Methoden stützt. Die cohaerentische Geometrie will stattdessen die anschaulichen, geometrischen Zusammenhänge und Konstruktionsprinzipien in den Vordergrund rücken.

Was will cohaerentische Geometrie leisten?

  • Sie hinterfragt die Vorrangstellung der Zahl und der algebraischen Methoden in der klassischen Geometrie.
  • Sie betrachtet geometrische Objekte (wie Gerade, Kreis, Parabel) als durch grundlegende Konstruktionsprinzipien erzeugt, nicht nur als algebraische Objekte.
  • Sie erlaubt auch Konstruktionen, die in der klassischen Geometrie ausgeschlossen sind, z.B. unendliche Grenzprozesse oder bestimmte Parabelkonstruktionen.
  • Sie behauptet,  mit diesem erweiterten Ansatz die berühmten „unlösbaren“ Probleme der Antike (Winkeldrittelung, Quadratur des Kreises, Verdopplung des Würfels) anschaulich zu lösen  – weil die klassischen Unmöglichkeitsbeweise auf willkürlichen Einschränkungen bei der Kurvenerzeugung beruhen.
  • Sie sieht die klassische Mathematik/Geometrie  als zu eng und dogmatisch, weil sie nur endliche, exakt mit Zahlen beschreibbare Schritte als Lösungen anerkennt.
  • Sie bringt das Thema „Quantisierung“ ins Spiel, also die Frage, ob es überhaupt exakte Lösungen geben kann, da es schon bei der Quantisierung des zu drittelnden Winkels keine Zahl ohne prinzipiellen Fehler gibt und damit auch nicht für das Winkeldrittel.

Zentrale Frage:
Die cohaerentische Geometrie untersucht, ob grundlegende mathematische Zusammenhänge – insbesondere zwischen niedrigen (einfachen) und höheren (komplexeren) Berechnungen – primär geometrischer Natur sind oder ob sie auf arithmetisch-algebraischem Wissen beruhen.

Kernpunkte der cohaerentischen Geometrie:

  1. Grenzen der Zahl vs. Geometrie:
    Die klassische Zahlentheorie zeigt, dass nicht alle kontinuierlichen Größen durch diskrete Zahlen darstellbar sind. Das bedeutet aber nicht, dass die Geometrie an denselben Grenzen haltmachen muss. Die Geometrie kann Prozesse und Konstruktionen ermöglichen, die über das hinausgehen, was mit Zahlen allein beschreibbar ist.

  2. Unbegrenzte Konstruktionen:
    Während die euklidische Geometrie sich auf endliche, diskrete Schritte beschränkt, erkennt die cohaerentische Geometrie die Möglichkeit unbegrenzt fortsetzbarer, autokonvergenter Konstruktionen. Das heißt: Es gibt geometrische Prozesse, bei denen jeder Zwischenschritt bereits eine Teilrealisation des Ganzen ist und die sich prinzipiell unendlich fortsetzen lassen.

  3. Paradigmenwechsel:
    Die klassischen Unmöglichkeitsbeweise des 19. Jahrhunderts (z.B. die Dreiteilung des Winkels mit Zirkel und Lineal) basieren auf arithmetischen Einschränkungen. Die cohaerentische Geometrie schlägt vor, diese Einschränkungen zu überwinden, indem sie von der Zahl (diskret, gerastert) zur Relation (kontinuierlich, kohärent) übergeht. Damit wird die Geometrie nicht mehr künstlich begrenzt, sondern konstruktiv erweitert.

  4. Neues Verständnis von Geometrie:
    Im Gegensatz zur traditionellen Sichtweise, die Geometrie als auf Zahlen und endlichen Schritten beruhend versteht, sieht die cohaerentische Sichtweise  die  Geometrie als ein eigenständiges, kohärentes System, das nicht vollständig durch  arithmetisch-algebraische Strukturen beschrieben werden kann.

Zusammengefasst:

Die cohaerentische Geometrie stellt einen alternativen, philosophisch-mathematischen Ansatz dar, der die klassischen Grundlagen der Geometrie kritisch hinterfragt. Im Mittelpunkt steht die Idee, dass die fundamentalen Zusammenhänge in der Geometrie nicht primär von Zahlen und algebraischen Operationen abhängen, sondern von eigenständigen geometrischen Relationen und Prozessen, die über die Grenzen der Zahl hinausgehen. Dadurch eröffnet die cohaerentische Geometrie ein neues Paradigma: Cohaerentische  Konstruktionen werden nicht durch arithmetisch-algebraische Unmöglichkeitsbeweise eingeschränkt, sondern sie werden durch ihre eigene, kohärente Logik und unbegrenzte Fortsetzbarkeit bei Grenzprozessen bestimmt. So entsteht ein offeneres Verständnis von Geometrie als kontinuierliches, konstruktives System, das auch neue Wege zur Lösung klassischer Probleme vorschlägt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine etablierte, bereits dikutierte  Theorie, sondern um einen Denkanstoß, der die bisherigen Beschränkungen der klassischen Geometrie hinterfragt und zur Erweiterung des geometrischen Denkens anregt.

Noch etwas abstrakter gefaßt:

Die Sichtweise der cohaerentischen Geometrie  unterscheidet sich   von der klassischen Geometrie dadurch, dass sie geometrische Objekte nicht als starre, feststehende Gebilde betrachtet, sondern als dynamische Prozesse oder Entfaltungen. Das bedeutet: Ein geometrisches Objekt ist nicht einfach „da“, sondern entsteht, entwickelt und verändert sich – es ist also ein Prozess, der sich kontinuierlich entfaltet.

In diesem Rahmen spielt die Zahl eine besondere Rolle. Während in der klassischen Mathematik Zahlen oft als abstrakte, statische Größen verstanden werden, sieht die cohaerentische Geometrie sie als „Abbildobjekt“: Zahlen sind Werkzeuge, mit denen  die Prozesse der Entfaltung und Entwicklung geometrischer Strukturen handhabbar werden und besser beschreiben werden können. Die Zahl folgt  den natürlichen Rechengrößen, indem sie die Prozesse der Geometrie abbildet und zugänglich macht.

 

Glossar zur Einführung

Klassische vs. cohaerentische Geometrie 

Die nachfolgende Tabelle stellt etwas zusammenfassend dar, was vom Leser erst wirklich ganz verstanden werden  kann, wenn er diese Arbeit zur cohaerentischen Geometrie vollständig durchgearbeitet hat.  Die Tabelle ist eine orientierende einführende Verständnishilfe.

Aspekt Klassisch: 
Cohaerentisch:
     
Geometrische Grundlage
Durch die Algebraisierung entsteht die analytische Geometrie mit diskreten Maßen und Koordinaten, die als Zahldarstellung  erwartet werde. 
Fundament sind geometrische Relationen und Abhängigkeiten. Sie werden durch Schritt-für-Schritt-Prozesse beschrieben, nicht durch diskrete Zahlen, Maße oder Koordinaten als abgeleitete Größen.
     
Unmöglichkeits-beweise
 
Sie gelten im Rahmen der auf Gerade und Kreis-Kurven eingeschränkten klassischen Geometrie mit dem Kohärenz-Fundament Zahl.

Sie gelten ohne Einschränkungen auf Gerade- und Kreiskurven  Fundament sind geom. Relationen unnd Abhängigkeiten.

     
Grenzprozess
  
 Ein Denken zu klassich konstruierten Grenzprozessen ist im klassischen Paradigma  verboten, da es  zu nur genäherten und danit  falschen Ergebnissen führe. 
Unendliche Grenzprozesse sind integraler Teil
des geometrischen Zusammenhangs: Jedes Zwischenergebnis
ist bereits eine Teilrealisation, die autokonvergent auf den Grenzwert zuläuft.
     
Autokonver-genz
 
Begriff ist nicht gebräuchlich. Annähern  erfolgt meist über Probieren, Korrigieren oder Näherungsverfahren.  Die Exaktheit wird durch die Lösung algebraischer Gleichungen gewährleistet. 
Ein Prozess ist autokonvergent, wenn er von selbst, ohne probierende oder korrigierende Schritte exakt auf den Grenzwert bzw. Grenzpunkt zuläuft.
     
Teilrealisation- 
Gültigkeit
  
Zwischenergebnisse eines Grenzprozesses gelten lediglich als blose „unvollkommene Approximation“. 
Jede Zwischenstufe ist eine eigenständige, reproduzierbare Teilrealisation einer ganzheitlichen geometrischen Realität.
     
Problem der geometrischen
Quantisierung 
  
Bleibt weithehend unbetrachtet
Wird betrachtet. Die Einsicht zur unmöglichen Zahldarstellung einer kontinuierlichen Abbildgröße in endlichen Schritten, geht über Wantzels  Unmöglich-Einsicht hinaus, ist allemeiner.  
     
Paradigma
 
Paradigma „Zahl" bestimmt das Grunlagendenken zu geometrischen Berechnungsaufgaben.
 
Paradigma „Relation" bestimmt das Grunlagendenken zu geometrischen Berechnungsaufgaben. Zahl ist abgeleitet.
 
Winkeldrittelung und Prozesse Das Winkeldritteln mit Zirkel und Lineal gilt als „unmöglich“, weil  nicht in endlich vielen Konstruktionsschritten das Ziel erreicht werden kann. Umgehungen mit Parabeln oder anderen Kurven werden als „fremde Hilfsmittel“ betrachtet und bleiben außerhalb des klassischen Paradigmas.

 

Das Winkeldritteln wird nicht durch zusätzliche Werkzeuge erklärt, sondern durch inhärente geometrische Prozesse. Eine Parabel y=x2  etwa erzeugt eine Bewegung, bei der jeder neu konstruierte Punkt eine klare, reproduzierbare Zwischenstufe darstellt. In dieser Sequenz von Punkten zeigt sich zugleich eine simultane dreifache Dreiteilung   im Halbkreis.  Das Anerkennen der Parabeln y=x2 und y=x3  und auch, daß der unendlicher Grenzrozesse als inhärente Zusammenhänge der Geometrie, führt zu einer neuen Realität. Nicht mehr die fehlerlose Ergebnisdarstellung als Zahl ist das Ziel, sondern es sind exakte, effiziente  Grenzprozesse.   

 

 

 

1.1. Grundgedanke und Zielbegriff

Der Begriff "Cohaerentisch" ist zur Abgrenzung eingeführt. Er grenzt die cohaerentische Geometrie vor allem gegenüber der euklidischen und arithmetisch-algebraisch interperetierten  Geometrie ab. Eine Kernmotivation für die angestrebten Paradigmenwechsel geht von den berühmten Unmöglichbeweisen zu den drei Problemaufgaben der Antike und ihren unzulässigen  Verallgemeinerungen aus. So wird von unmöglichen vollständigen Ergebnisdarstellungen  unzulässig  auf unmöglich konstruierte Erzeugungsprozesse abstrahiert. Das heute dazu gelehrte Wissen   beschreiben mit folgender
"Leseprobe zum Kurs 01320 Algebra und ihre Anwendungen der Fakultät für Mathematik und Informatik der Fernuniversität Hagen (FernUni / Fakultät MI / Angewandte Mathematik / Studium und Lehre / Lehrveranstaltungen / Kurs 01320 Algebra und ihre An...)"
die Hochschullehrerinnen Silke Hartlieb und Luise Unger.   
 
Im Kapitel 1 „Die klasssischen griechischen Konstruktionsprobleme“ ist  zu lesen:
 
„Wir werden in dieser Kurseinheit zeigen, dass die klassischen griechischen Konstruktionsprobleme nicht lösbar sind. Mit anderen Worten, es gibt keine wie auch immer gestaltete Konstruktion mit Zirkel und Lineal, die einen Kreis quadriert, einen Würfel dem Volumen nach verdoppelt oder einen 60 -Winkel in drei gleiche Teile teilt. Solche Unmöglichkeitsbeweise sind für mathematische Laien nur schwer nachvollziehbar, und daher gibt es überraschend viele Leute, die einen Satzanfang der Form „Es ist nicht möglich,. . . “ als „Bis jetzt haben wir es noch nicht hingekriegt,. . . “ übersetzen. Es gibt also auch heute noch etliche Personen, die ihre vermeintlich geglückten Konstruktionen an mathematische Fachbereiche schicken, und dann sehr enttäuscht sind (oder sehr böse werden), wenn man ihnen mitteilt, dass man nicht gewillt sei, dies genauer anzusehen, da die Konstruktion sowieso falsch sein müsse."
 
Dieses gelehrte Wissen vermischt  zwei Begriffe, setzt sie quasi gleich. In der geometrischen Realität ist aber der Größendarstellungsprozeß für ein Größenabbild "Zahl"  nicht gleich dem des geomtrischen Erzeugungsprozesses für die   geometrischen Ergebnisgröße   "Winkeldrittel".  Ein nicht abschließend Darstellenkönnen bedeutet nicht, dass es kein mit jedem Schritt weiteres Zustreben  zum exakten, logisch nachvollziehbaren Grenzwert  gibt. Hier muß noch daran   erinnert werden,  das Quantisierungsproblem mit prinzipiellem Quantisierungsfehler ist allgemeingültiger als der wantzel`sche Unmöglich-Beweis von 1837, der nur eingeschränkt für Drittelungsversuche des Winkels mit  Gleichungen vom 3. Grad (kubische Parabel)  zutrifft. Wantzel irrt als er glaubt, daß auch ein  Winkeldritteln mit Parabel y=x^2 unmögich sei. Daher betrachtet er es  nicht. Mit cohaerentisches Winkeldritteln wird gezeigt, die  sichtbare Grundlage geometrischer Zusammenhang ist nicht der einzelne Winkelzusammenhang sondern  das ganzheitliche System von Winkeln im Halbkreis.
 
  • Euklid arbeitet konstruktiv-anschaulich (Zirkel & Lineal).

  • Die späteren modernen Unmöglichkeitsbeweise (z. B. Winkeldrittelung, Kreisquadratur) stammen aber aus der algebraisch-zahlentheoretischen Interpretation   der Geometrie (Körpererweiterungen, Galois-Theorie).

  • Diese setzen die Zahlentheorie als „Grundlage“ der Geometrie voraus, was zwar formal sehr mächtig, aber für die Wirklichkeit des geometrischen Handelns (Konstruktionen, Prozesse, Visualität) nicht identisch mit der ursprünglichen euklidischen Praxis ist.

  • Die „Unmöglich“-Urteile sind damit keine rein geometrische Realttät, sondern Aussagen über arithmetisch.algebraische Rechenstrukturen, die auf Geometrie projiziert werden. 

Hier setzt die cohaerentische Geometrie an:
Sie sagt, geometrische Wirklichkeit ist nicht auf Zahlentheorie reduzierbar. Wird es gemacht,  führt es zu Problemen:

  • Arithmetisch-algebraisch interpretierte Geometrie sagt, für das unmögliche Winkeldritteln ist wichtig, daß   Parabelpunkte y= x2 und y=x3  und insbesondere y=xN mit N >3 nicht für alle x konstruierbar sind und begründet dies auf der theoretischen Grundlage zu Zahlenkohärenzen.
  • Cohaerentische Geometrie sagt hingegen, Parabelpunkte y=xN mit N= 2; 3; 4 ..... sind sehr wohl vom  Prinzip her für  alle gegebenen x jeweils mit endlichen Schritten konstruierbar. Dies wird mit keiner Theorie begründet, sondern    mit entsprechenden sichtbar, logisch nachvollziehbaren Konstruktionen demonstriert. Diese kommt ohne Zuhlfenahme von Zahlen und der Zahlentheorie  aus. Zu Einzelheiten siehe dazu auf Unterseite     2.2.1. Parabel                                    https://www.cohaerentic.com/index.php/kreis/produktekte/param und  3.1 Multi-Produkte       "https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre.

 

Was grenzt sich ab, wovon grenzt es sich ab?

Mit welchen Paradigmen wird sich abgegrenzt? Die heutigen Argumentationen und Erklärungen zu den grundlegenden geometrischen Zusammenhängen stützen sich seit Euklid immer mehr auf Einsichten zur Zahlentheorie. In diesem Rahmen  wird zu respektablen Ergebnissen gelangt, was Mathematiker befriedigt, aber Lernende eher verwirrt als erhellt.  Die Einsichten zu den formalen Unmöglichkeitssätzen zu den klassichen drei Aufgaben der Antike Winkeldritteln, Kreisfläche in ein flächengleichesQuadrat wandeln und Würfelvolumen verdoppeln sind nicht mit sichtbaren, nachvollziehbaren geometrischen Prozessen geführt.
  • „Unmöglich“ in der klassischen Geometrie heißt somit nicht, dass die erwartete gesuchte Figur bzw. Größe selbst nicht existiert.

  • Es heißt nur: In dem Zahlmodell, das wir benutzen, können wir sie nicht als Zahl konstruieren.

  • Das tieferliegende Problem ist: Geometrische Figuren lassen sich nie vollständig in Zahlen einfangen – jede  Zahl als diskretes Objekt ist nur eine Annäherung.

1.2. Konsequenz aus Quantifizierung

a) Zahl ist keine vollständige Beschreibung

  • Eine Zahl ist nur ein Abbild, ein Symbol für eine diskrete Größe. 

  • Sie kann einen geometrischen Zusammenhang niemals vollständig erfassen, weil sie diskret ist, während die Figur bzw. die geometrische Größe kontinuierlich ist.

b)  Was stattdessen zählt

  • Entscheidend ist nicht allein das Ergebnis als Zahl, sondern der Erzeugungsprozess, der zur Ergebnisfigur /Ergebnisgröße führt.

  • Der Erzeugungsprozess kann aus einer endlichen oder auch prinzipiell unendlichen Abfolge von sichtbaren, nachvollziehbaren Konstruktionsschritten mit Kreis und Gerade bestehen.

  • Damit ist die Lösung in der Figur- bzw. Größenentstehung selbst verankert, nicht in der Zahl, die man ihr später zuschreibt.

c)  Beispiel:     Parabelpunkte y=xN mit N= 2; 3; 4; ... klassich konstruieren

  • Klassisch: „Unmöglich, weil keine Zahl die Lösung oberhalb der Quadraturen (N>2) vollständig ausdrücken/darstellen  könne.“
  • Cohaerentisch:    Möglich, weil die Lösungsgröße  für  N nach endlichen Wiederholzyklen zur wiederholten Multiplikation vollständig erzeugt und dargestellt ist.“   Beispiele für  konstruierte Parabelpunkte  y=xN mit N= 1; 2; 3; .... sind  im Rahmen cohaerentischer Paradigmen auf https://www.cohaerentic.com/index.php/hoer/multipro/mukrisu/mugre und im Buch S.Schleicher Cohaerentic ISBN S.200     konstruiert. 

d)  Beispiel:    Winkeldritteln klassich konstruieren

  • Klassisch: „Unmöglich, weil keine Zahl aus Quadraturen die Lösung vollständig ausdrücken könne.“
  • Cohaerentisch:  

    a)  „Möglich, weil  Ergebnisgröße aus Quadraturen die Lösung vollständig ausdrücken kann und jeder  Parabelpunkt  y=xN mit N=2; 3; 4; .... durch  endliche Wiederholsequenzen konstruierbar ist.“

    b) „Möglich, weil ein exakter endlicher systematischer Prozess mit gegebener Parabel y=x^2 und einer konstruierten   Sequenz aus Kreis- und Geraden-Objekten das simultane dreifache Dritteln dreier aneinander grenzender Winkel im Halbkreis sichtbar und logisch nachvollziehbar erzeugt (Systemkohärenz). Der dafür prinzipiell erforderliche unendliche Erzeugungsprozeß versteckt sich  in der hier gegebenen Parabel y=x2,   für die er aufgewendet wird.

    c)  „Möglich mit einem exakten endlosen Prozess, der die Bewegung hin zu einer Winkeldrittel-Zielfigur realisiert und zwar mittels  Wiederholseuquenzen  aus endlich vielen Kreis- und Geraden-Objekten, so daß sichtbar und logisch nachvollziehbar  tatsächlich dem exakten Grenzwert=Winkeldrittel zustrebt wird und  keine blose Näherung stattfindet!

     

Die Einsichten zum "Unmöglich"sind innehalb des gedanklich gesteckten Rahmens der Zahlentheorie  ohne Widersprüche, also für die Mathematik richtig. In Bezug zur  Geometrie als einen Teil der erfahrbaren Realwelt  weisen die  besagte Einsichten zum verallgemeinerten "Unmöglich, wie oben aufgezeigt, erhebliche Widerspruch auf. 

 

Wo grenzen sich die beiden unterschiedlichen Paradigmen voneinander ab?

  • Ontologischer Ansätz:

    • Zahlformalismus: „Zahl ist die Grundlage, Geometrie ist abgeleitet.“

    • Cohaerentisch: „Relation ist die Grundlage, Zahl ist ein abgeleitetes Größenabbildmodell .“

  • Wahrheitsbegriff:

    • Zahlformalismus: „Unmöglichkeitssätze“ gelten absolut im Modell und werden oft wie allgemeingültige Aussagen über Geometrie formuliert, was verwirrt.

    • Cohaerentisch: Dieselben Unmöglichkeitssätze werden als   Rahmenaussagen gesehen, deren Geltung auf das dem Beweis zugrunde gelegten Zahl-Modell beschränkt ist und die geometrische Realität nicht ausreichend abbildet.

  • Realitätsbezug:

    • Zahlformalismus: nimmt stillschweigend an, das Zahlmodell bilde die reale Geometrie vollständig ab.

    • Cohaerentische Geometrie macht explizit sichtbar, dass das Zahl-Modell nur eine Verengung ist, und rückt hier Geometrie wieder als Teil der erfahrbaren Realwelt in den Vordergrund.

Die zusammenfassende Argumentation zum Paradigmenkonflikt ist:

  • Innerhalb der Zahlformalistik ist erkannte „Unmöglichkeit“ korrekt.

  • Bezogen auf Geometrie als Realität ist dieses „Unmöglich“ aber falsch, weil es das falsche Paradigma verallgemeinert.

  • Die cohaerentische Geometrie zeigt praktisch durch Konstruktionen, unter anderem auch zu Parabelpunkten y=xN, dass der Widerspruch zum Unmöglich nicht bei der Geometrie liegt, sondern bei der Verkürzung durch das Zahl-Modell.

 
Entwicklung im historischen Zeitverlauf:
Die   ELEMENTE von Euklis (ca 330 v.u.Z) lehren endliche Konstruktionen,  da erwartet wird, daß unendliche Konstruktionen  blose Näherungen liefern, nichts Exaktes, was  in endlichen Schritten vollständige dargestellt werden kann.  Euklidische Geometrie lehrt geometrisches und arithmetisch-algebraisches Wissen zu den Grundbeziehungen, die mit endlich vielen Schritten umzusetzen sind. Die cohaerentische Geometrie konzentriert sich auf die Grundbeziehungen eines konstruierten  niederen bis höheren Rechnens und lehrt dazu geomerisches Wissen. Was unterschwellig bei euklidischer Geometrie bleibt, ist das Gefühl, die Einsicht, daß mit der Beschränkung auf endliche  viele Schritte der allgemeine Prozeß des Entwickelns unterbrochen und abgeschnitten wird.  Ein Weiterdenken zu geometrisch konstruierten Multiprozessen und Grenzprozesse höherer Rechenarten  fand und findet  nur in der mathematischen Welt der Zahlen statt. Die Vorstellung  von durchgängig   rein  geometrisch konstruierten  Erzeugungsprozessen für das Kreisverhältnis π = Kreisumfang / Durchmesser fehlt. Sie sind aber  als  konstruierte unendlichen Multipozesse und Grenzprozesse ohne Zahlen der Geometrie inhärent.  
Hier setzt cohaerentische Geometrie ein. Sie überwindet die Erwartung der euklidischen Geometrie, daß eine darstellbare diskrete Zahl das Ergebnis sein soll. Nun wird ein darstellbarer nachvollziehbarer Weg geometrischer Zusammenhänge als  Ergebnis gesucht, ohne daß dafür Zahlen benötigt werden. Die Einsicht  "ohne Zahlen" ist für die Grundlagen wichtig, bedeutet aber nicht, daß damit  die Bedeutung und der Wert der Zahlen geschmälert wird. Cohaerentische Geometrie erkennt, die euklidische Beschränkung auf endliche Schritte  ist  nur ein Teil der natürliche Realität und nicht der Weisheit letzter Schluß. Cohaerentische Geometrie überwindet die euklidische Einsicht zur Anzahlbeschränkung der Schritte bzw. konstruierten Objekte.  Überwunden wird die Grundannahme von der Priortät der Zahlen, der Zahlenkohärenzen und der daraus abgeleiteten Geometrie. 
 
Kernpunkte:
  • Euklidische Geometrie, wie sie in den ELEMENTEN systematisch angelegt wurde, hat eine klare Regel. Nur endliche   Konstruktionen gelten als zulässig. Damit lässt sich ein sehr mächtiges, in sich geschlossenes Gebäude errichten. Dieses ist aber bewusst abgeschnitten von der Vorstellung   rein geometrischer Berechnungsgrundlagen  und von konstruierten unendlichen Prozessen ohne Zahlen.
  • Eine cohaerentische Geometrie  verschiebt den Blick: Nicht mehr allein das exakte Endresultat in endlich vielen Schritten ist das Ziel, sondern auch konstruierte Punktefolgen  mit anschaulich nachvollziehbarem  Weg. Solche bei denen sich das Netz von Zusammenhängen,  im Zeichnen, im Wiederholen und im Grenzverhalten offenbart.
  • Klassische Geometrie schränkt  den Katalog möglichen  Kurven, welche die geoemtrischen Zusammenhänge beschreiben, bewußt auf Gerade und Kreis ein. AndereKurven werden aks Erwieterung  gesehen. Cohaerentische Geometrie mach das nicht, siwhr die euklische Perspektive als Einschränkung, da die Kurvenerzeugung nach gleichen prinzipiellen Vorgehen geschehe. 

 Wesentliche Merkmale euklidische und  coharentische Geometrie im Vergleich

Aspekte
Klassich euklidisch
 
Cohaerentisch
Beweisform Schrittweiser, synthetischer Aufbau mit Flächenzerlegung Aussage und Beweis im selben Bild, ohne separate Schritte 
Methodik Speziell für einzelne Sätze (z. B. Pythagoras) Modular erweiterbar auf viele Sachverhalte (Mul, Div, Winkel…)
Zielsetzung Strenge, formalisierte Geometrie Visuelle Verständlichkeit, intuitive Einsicht
     
 
Die radikale Konsequenz daraus ist:
  • Während die euklidische Tradition ein „Scheitern“ endlicher Lösungskonstruktionen zu den leicht verständlichen drei Aufgaben der Antike eine Grenze des Möglichen sieht, deutet die cohaerentische Geometrie dieselben Sachverhalte als Einsicht in eine unendliche, aber Schritt um Schritt nachvollziehbare Entfaltung geometrischer Ordnung.
  • Cohaerentische Geometrie erkennt die Endlichkeitsbeschränkung als eine mögliche Konvention, aber nicht als der Weisheit letzter Schluss.
  • Cohaerentische Geometrie integriert die unendlichen Prozesse als legitimen Teil der geometrischen Realität und gewinnt dadurch bessere Einsichten, als mit der  bislang gelehrten  „Unmöglichkeit“.
Die cohaerentische Sicht öffnet ein anderes Paradigma:
Euklidische Geometrie:               Exaktheit = Endlichkeit.
Cohaerentische Geometrie:   Exaktheit = Nachvollziehbare, anschauliche Struktur, die wegen der Raumeigenschaft Kontinuität bis zum Grenzfall fortgedacht werden kann. Es gibt hier keinen Widerspruch. Die cohaerentische Geometrie steckt den Rahmen weiter. Sie akzeptiert  die euklidische Sicht als „Sonderfall 
mit Endlichkeitsdogma“ als bewußt eingeschränkte Betrachtungsmöglichkeit.
 
Die cohaerentische Geometrie ist ein neuer Zugang zu elementarer Geometrie
Hier ist das Fundament nicht das Zahlensystem, sondern die unmittelbare geometrische Kohärenz, das anschaulich erfahrbare, stetiges Zusammenwirken der  Grundkurven Kreis und Gerade. Dabei wird die beschränkende Tradition der euklidischen Geometrie auf endliche Schritte überwunden. Die Beschränkung auf Kreis- und Gerade-Objekte wird nicht verworfen, es wird bei diesen  beiden zentralen Kurvenobjekten verblieben. So werden neue Bedeutungen und neue Konstruktionen möglich. Es wird die Einbeziehung von DGS (Dynamischer Geoemtrie-Software) möglich, was z.B. das cohaerentische Konstruieren eines Parabelpunktes y=x^2 und seiner Parabelspurkurve im DSG-Zugmodus ermöglicht. Anstelle von abstrakten Definitionen wie „Punkt ohne Ausdehnung“ und „breitenlose Linien“ untersucht die cohaerentische Geometrie nachvollziehbare, endliche Konstruktionsprozesse und deren Grenzfälle. Jeder Schritt dieser Grenzprozesse liefert ein exaktes Zwischenergebnis, das im Grenzfall die exakte Lösung darstellt. Diese Grenzprozesse erzeugen mit Kaskaden von Autokonvergenz keine bloße Näherung. Im Mittelpunkt steht nicht das Abzählen diskreter Punkte, sondern das Erkennen und Konstruieren von Formen aus kontinuierlichen, kohärenten Symmetrie- und Erhalt- Zusammenhängen. Punkt und Linie werden auf Grundlage real erfahrbarer geometrischer Phänomene präzisierend neu definiert. So wird das klassische Paradoxon euklidischer Geometrie vermieden, dass das „Nichts eines Punktes“ eine Linie ausfüllen soll.
 
Nähe zur Realität 
Die cohaerentischen Konstruktionen sind näher und stärker an der realen Welt dran, als die der klassischen euklidischen Geometrie. Viele Formen und Prozesse der realen Welt sind tatsächlich kontinuierlich und nicht diskontinuierlich und nicht endlich abgeschlossen. In der Natur und Technik begegnen uns oft Kurven und Formen, die durch Grenzprozesse modelliert und beschrieben werden können. Viele cohaerentische Konstruktionspläne  umfassen daher endlos viele Anweisungen, was mit Wiederholsequenzen erreicht werden kann. Viele diese cohaerentischen endlosen Grenzprozesse streben als Autokohärenzkaskade mit sichtbar nachverfolgbaren, sich wiederholenden  Kreis- und Gerade-Objektsequenzen gesetzmäßig, ohne probierende Schritte, einem sinnvollen exakten Grenzpunkt zu. 
 
Zusammenfassung zum Grundunterschied: 
Im Allgemeinen lassen sich die cohaerentischen Konstruktionen durchaus als Weiterdenken der euklidischen Geometrie verstehen. Sie verlassen zwar bei der Begrenzung der Schritte das Regelwerk der klassischen euklidischen Geometrie, bleiben aber dem Geist des Konstruierens und Sichtbarmachens treu. 
Didaktischer Aspekt: 
Cohaerentische Geometrie ist ein möglicher Weg, um Geometrie tiefer, lebendiger und prozesshafter zu lehren und zu verstehen.  Cohaerentische Geometrie ist ein Weiterdenken statt eines Widerspruchdenkens. Sie ist kein Bruch, sondern eine Erweiterung: Sie respektiert das Prinzip der Konstruktion mit den Grundkurven Kreis und Gerade, ergänzt es aber durch sichtbare Einbeziehung auch nicht endlich konstruierbarer Probleme. Sie eröffnet einen Weg, um Unmögliches (im klassischen Sinn) auf neue Weise begreifbar zu machen. Sie überschreitet das formale Regelwerk Euklids, aber nicht seine konstruktive Denkweise. Die Ansätze zu einer cohaerentischen Geometrie werden im Buch von S. Schleicher, „Cohaerentic“ (ISBN 97839820252-1-6) sowie auf dieser web-Seite www.cohaerentic.com in den Modulen 
  • Warum konstruiert berechnen? 
  • Grundrechenarten 
  • Höhere Rechenarten 
  • Konstruierte Urberechnungen 
dargelegt.

1.3. Gegenüberstellungen der beiden Sichtweisen bei Punkt und Linie  

  • Euklidischer Punkt 
    Euklid schreibt: „Ein Punkt ist, was keine Teile hat. Die Enden einer Linie sind Punkte.“ (Elemente, Definition 1) Der Punkt ohne Ausdehnung ist ein reines Orts- oder Positionssymbol, kein physisches Etwas. Er hat keine Länge, keine Fläche, kein Volumen.
     
    • Euklidische Linie 
    Euklid schreibt: „Eine Linie breitenloser Länge.“ Spätere Mathematiker (v. a. im 19./20. Jahrhundert) lehren: Eine Linie ist eine unendliche Menge von Punkten. 
    Problem: Eine Summe von Nichts ergibt immer noch Nichts. Wie kann eine Kontinuität (z. B. ein Liniensegment mit Länge 1) aus einer diskreten, ausdehnungslosen Menge bestehen? 
    Hier entsteht ein philosophisch wie mathematisch berechtigter Widerspruch.
     
    • Cohaerentische Linie 
    Im Erfahrungsraum kann eine Linie als Grenze zwischen zwei raumausfüllenden Medien wahrgenommen werden (z. B. rot–grün, grün–weiß oder rot–weiß).
     
    Die Grenzlinie dehnt sich quer zur Übergangsrichtung aus und wird in der Abstraktion zur Linie ohne Breite.
    Die cohaerentische Linie ist damit sowohl ein real erfahrbares Kohärenzobjekt als auch ein Darstellungsmittel für geometrische Objekte, insbesondere für translatorische und rotatorische Transformationen oder funktionale Zusammenhänge durch Linienkurven. Die einfachste cohaerentische Linienkurve ist die Kreiskurve. Ihre wahrgenommene Größe hängt zunächst vom Betrachtungsabstand ab, doch die Kreisgestalt bleibt unverändert. Dieses konstante Verhältnis von Umfang zu Durchmesser (π) kann als geometrische Figur konstruiert werden.
     
    Die cohaerentische Gerade entsteht als Grenzfall: ein unendlich großer Kreis mit unendlicher Kreislinie. Ein Blick auf ein lokales Stück der Kreiskurve mit unendlichem Radius lässt sie als Gerade erscheinen. Sie ist gleichzeitig Gerade und Kreiskurve, also das exakte Ergebnis eines gedacht konstruierten Grenzprozesses (Teilbild d)).
    Cohaerentischer Punkt 
    Der cohaerentische Punkt kann als Ergebnis verschiedener Grenzprozesse erscheinen:
    • als Schnittpunkt cohaerentischer Linien, ohne eigene materielle Existenz
    • mit unendlich kleiner Ausdehnung, als unendlich kleiner Kreis mit unendlich kurzer Kreislinie
    • als Spurerzeuger einer kontinuierlichen Bewegung eines Schnittpunkts in unendlich kleinen Schritten.
    Die cohaerentische Geometrie lotet bewußt die Grenze, das Spannungsfeld  zwischen konstruierten endlichen und unendlichen Berechnungszusammenhängen aus. Anders als bei euklidischer Geometrie wird bewußt nach sichtbaren nachvollziebaren Grenzprozessen gesucht, die ganz ohne Rechengößen "Zahlen" auskommen.  
      In der cohaerentische Geometrie gibt es nicht das klassische, oft übersehene Paradoxon der euklidischen Geometrie (und der klassischen Mengenlehre), wo der Punkt ohne Ausdehnung als punktuelles „Nichts“ kontinuierlich  die Linie längs ausfüllt. Die euklidische und cohaerentische Geometrie unterscheiden sich bei den  Eigenschaften (Axiomen) der zwei  Grundobjekte / Grundzusammenhänge Punkt und Linie.  Daduch  werden   euklidische und cohaerentische Konstruktionen in ihrer  Struktur  grundlegend anders geprägt.
       
      Coharentische Kurve
      Die cohaerentischen Kurven unerscheiden sich von einer Linie nicht in der prizipiellen Erzeugung. Ein bewegter Punkt zeichnet eine sichtbare Spur, eine Linie.  Der Unterschied wird duch ihre verschiedenen Krümmungen bestimmt. Keine Krümmung ist eine gerade Linie, winw Gerade. Eine endlos große Krümmung hat ein Kreis, der  auf einen Punkt geschrumpft ist. Die Potenzkurven des N-ten Grades (y=x^N) haben keine konstante Krümmung, sondern  eine,  die von der Größe der aktuellen unabhängigen Variablengröße   noch algebraischen Verknüpfungsgrundsätzen abhängt, sprich nach elementaren Rechenoperationen.
        

       Unerschiede „Euklidische  zu Cohaerentische Geometrie“ — mit konkreten   Beispielen zu fünf Uraufgaben  

      Aspekt
      Euklidische Geometrie
      Cohaerentische Geometrie
           
           
       Begriff
      Historisch gewachsene Konstruktionstradition auf Basis von Euklids Axiomen
      und der Zusatzkonvention „Zirkel & Lineal, endliche Schritte“.
       
      Neu eingeführter Begriff zur Abgrenzung
      – Schwerpunkt sind
      nachvollziehbare geometrische Zusammenhänge und
      konstruierte formalisierte Grenzprozesse.
           
          Konstruktions-
      prinzipien
      Axiome von Euklid + historische Zusatzregel: Nur endliche Zirkel- & Lineal-
      Konstruktionen erlaubt. Ergebnis muss nach endlich vielen Schritten vollständig vorliegen.
      Präzisierte, realitätsnähere Axiome zu Punkten, Linien und Figuren. Zulässig sind endliche Konstruktionen
      und gesetzmäßige Grenzprozesse mit Kreis- und Gerade-Objekten, die konvergent sind und
      potenziell unendlich viele Schritte umfassen dürfen.
           
           
           
      Linie
      Linien sind Punktmengen. Flächen sind Linienscharen.
      Die Linie entsteht durch
      Aneinanderreihung von
      Punkten.
      Eine Linie ist als ein Kohärenzobjekt definiert. Eine Linie wird als Grenze zwischen zwei raumausfüllenden
      Medien wahrgenommen. Als Grenzlinie dehnt sie sich
      quer zum Medienübergang aus. Sie wird zum Raumobjekt Linie ohne Breite abstrahiert.
      Die Linie ist keine Aneinanderreihung von Punkten.
               
           
       
       
      Punkt
       
      Ein Punkt ist, was keine Teile hat. Die Enden einer Linie sind Punkte. Diese sind Grundbausteine/Grundobjekte ohne Ausdehnung und füllen
      die Linie in Ausdehnungsrichtng.
                
       
       
      Cohaerentische Punkte sind Schnittpunkte von breitenlosen Linien. Sie haben keine eigene materielle Existenz und auch keine räumliche Ausdehnung.
      Sie sind keine Bausteine, die in der Summe keine
      Strecke, keinen Kreisbogen, keine Fläche ausfüllen.
       
       
           
       
        Prinzip 
      des
      Konstruierens
       
      Aufbau erfolgt punktmengen-theoretisch und additiv mit endlich viel Objekten: Punkt → Linie → Fläche→ Raum.
       
       
      Kein punktmengentheoretischer Aufbau mit endlich vielen Objekten.   Zugelassen sind endlich  und
      endlos viele Kreis- und Gerade-Objekte
           
        
       
      Füllung und
      abzählbare Struktur
        
      Geometrie wird über Mengen und Additionen konstruiert, was mit,
      dem Punkt
      als Füllbaustein realisiert wird. Daraus gehr die  Idee der endlichen Schrittfolge hervor.
         
      Geometrie wird nicht über Mengen und Additionen konstruiert. Der Punkt als kein Füllbaustein nimmt
      der Idee der endlichen Schrittfolge ihren
      ontologischen Zwang. Die Forderung nach Abgeschlossenheit wird nicht nur gelockert,
      sondern grundsätzlich neu gedacht.
         
      Konsruktionen
      mit
      Grenzprozessen
       
       
        Nicht erlaubt,
      da sie nur beschränkte, bloß probierend gewonnenen Näherungen realisieren.
       
      Erlaubt,
      sofern sie geometrisch konvergieren und
      der Grenzwert im Modell eindeutig definiert ist.
       Konstruierte endlose Grenzprozesse
      sind mehr als bloße Näherungsprozesse.
                 
           
       
       
      Beispiel 1:    
      Satz des Pythagoras
       
      Flächenzerlegung der Kathetenquadrate und Einbettung ins Hypotenusenquadrat.
      Kein durchgehender Zirkel-&-Lineal-Prozess; Beweisführung auch mit getrennten
      algebraischen Rechnungen. Aussage und Beweis sind getrennt.
       
       
      Direkte, anschauliche Konstruktion nur mit geometrischen Bewegungen (Rotation,
      Verschiebung, Spiegelung) zur Sichtbarmachung des Flächenerhalts. Symmetrie statt Maßstab
      Beweis der Flächengleichheit erfolgt unmittelbar
      in der Figur,
      nicht durch separate Rechnung.
           
           
      Beispiel 2:
      Winkeldritteln
      Beweis (Wantzel 1837): Für beliebige Winkel unmöglich mit Zirkel & Lineal in
      endlichen Schritten. Unmöglichkeit gilt wegen der 
      der Körpertheorie: 2^(1/3)
      liegt nicht im Zirkel-Lineal-Körper.
      a)  Mit gegebener Parabel 𝑦 = 𝑥^2 : Mit endlich vielen Kreis- und Geraden.Objekten wird ein simultanes  Dreifach-Winkeldritteln von
      3 Winkeln realisiert, die ein Halbkreispunkt mit x- und y- Achse aufspannt.
      Damit gilt Wantzels "Unmöglichbeweis"  nur für Verfahren, die mit kubischen Gleichungssystemen arbeiten.
      b)    Mit konstruierter Folge von          Parabelpunkten 𝑦 = 𝑥^2 :
      Ausgehend von 3𝛼 wird eine Folge von Parabelpunkten konstruiert, die gesetzmäßig mit Autokonvergenzkaskade  den Drittelpunkt als Grenzpunkt zustreben.
      c)   Mit Zielgestalt: Konstruierte Autokonvergenzkaskade ( gezeichneter Grenzprozeß) erzeugt schrittweise, nur mit Kreis- und Gerade-Objekten, eine  Dreh-Annäherung an die  exakte Winkeldrittel-Richtung.   
             
           
      Beispiel 3:
      Rektifikation des
      Kreisumfangs (π)
      Keine durchgehende Zirkel-&-Lineal-Konstruktion bekannt. Das Archimedes- Verfahren liefert Zahlenwerte durch polygonale Approximation, aber keine
      reine geometrische Strecken-darstellung. Unmöglichkeit
      wird heute begründet mit
      Transzendenz von π.
       
      Archimedes’ Verfahren liefert Zahlenwerte durch polygonale Approximation,  aber keine reine geometrische Streckendarstellung. Ziel: Geometrische Darstellung des Kreisverhältnisses 𝜋
      als Rechteckfigur. Grundlage sind konvergente
      Grenzprozesse: z. B. kohärentisches Abrollen regulärer Vielecke (4-, 6-, 8-Eck …) oder schrittweises Gerade-biegen gleichlanger Kreisbögen. Diese Methoden sind effizienter und liefern mit weniger Aufwand   genauere Ergebnisse als die Archimedes- Polygonmethode.
       
           
      Beispiel 4:
      Volumendoppeln beim Würfel 
      Unmöglich in endlichen Schritten, da 2^(1/3)  nicht durch Zirkel & Lineal konstruierbar ist.
      Die Unmöglichkeit der Würfel-doppelung beruht allein auf Körpertheorie: 2^(1/3)
      liegt nicht im Zirkel-Lineal-Körper.
       
      Zahl als Grenzwert eines konstruktiven Prozesses – existiert als „Grenzidentität“ im Modell.
      Mit einem Grenzpzeß wird eine konvergente
      Punktefolge konstruiert, deren Fortsetzung als Kurve dem Grenzfall=Grenzwert  2^(1/3) zustrebt.
           
      Beispiel 5:
      Rotorische<-> translatorische Transfomation
      Nicht bekannt und nicht angestrebt als durchgehende Konstruktion mit endlich vielen Kreis- und Gerade-Objekten
       
      Wird betrachtet und realisiert.
           
       
      Philosophischer Status
      Reine Theorie: Exakte Lösungen nur innerhalb der durch Axiome und Konstruktionsprinzipien gesetzten Grenzen. Alles andere gilt als „nicht konstruierbar“.
                 
      Erweiterte Theorie: Erkennt Raumkontinuität
      als nutzbare Eigenschaft und verleiht
      den Grenzwerten konstruktiver Prozesse
      formalen Status.
           
      Zahlenauffassung
      In der euklidischen Sicht steht die Zahl als abstraktes, von der Darstellbarkeit   
      losgelöstes Objekt im Vordergrund.
       
      In der kohärentischen Sicht sind die geometrischen Relationen und Größen grundlegend, die Zahl
      ist lediglich ein „nachträglich“
      quantisiertes Abbild davon.
       
           

       Quantisiengs-

      problem

      Wird nicht thematisiert.
       
        Wird thematisiert 

      Winkeldritteln, Kreisquadratur und Würfelvolumendoppelung sind hier schon wegen des prinzipiellen Quantisierungsfehlers generell in endlich vielen Schritten nicht möglich.

        
         

        

       
             
      Realitätsbezug 
       
      Modelliert einen idealisierten, vollständig kontrollierten, aber begrenzten
      Ausschnitt der Geometrie.
       Bindet die Gesetze des Kontinuums und
      die Grenzen der Darstellung
      in kohärente Modelle ein.
       
      Beispiele für  cohaerentisch konstruierte  Urberechnungen sind:
      Winkeldrittelungen, die  mit  konstruierten unendlichen Grenzprozessen realisiert werden.  
      a) einmal, beim endlichen Winkeldritteln mit Parabel y=x^2 versteckt sich der prinzipiell erforderliche Grenzprozeß in der gegebenen,  mit unendlich vielen Schritten konstruierten "Parabelkurve".  
      b) in einem anderen Fall wird mit  einem real sichtbaren autokonvergentem Grenzprozeß  eine Neusis-Drehung realisiert, welche eine Geraden in die Richtung des Drittelwinkels  dreht.
      c) Ein noch anderes, wesentliches Beispiel ist das Schritt um Schritt Geradestrecken des  Bogens vom  Kreisumfang, der seine Länge von Streckungsschritt zu Streckungsschritt beibehält, um im Grenzfall seine lineale gestreckte Länge bestmöglich zu erreichen. Realisiert wird das Srecken mit einer durchgehend konstruierten Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten, ganz ohne Zuhilfenahme von Zahlen. Dabei wird von der zunächst   endlich angelegten euklidischen  zur cohaerentischen  unendlichen Konstruktion übergegang und damit zum  konstruierten Grenzprozeß.

      Zwei  Denkmodelle
      Klassisch-mengenlogisches Modell (z. B. Cantor, Dedekind, Hilbert): Die Kontinuität wird durch die Dichte und Vollständigkeit der reellen Zahlen erzielt. Die Linie wird definiert als Menge von reellen Zahlen (Koordinaten) und bleibt so eine symbolische Fiktion. In der Abstraktion erzeugt der ausdehnungslose   Punkt   durch  „Aneinanderreihen“   eine Länge. Dieses Bild ist kontraintuitiv und paradox.
      Die Kritik hierzu richtet sich gegen die Vermischung des diskreten Punkts  mit der kontinuierlichen Linie. Diese Denkmodell beruht auf abstrakter symbolischer Definition, nicht auf Erfahrung oder Konstruktion. 
       
      Cohaerentisches Modell: Der Punkt ist kein abstrakter Ort, sondern eine Schnittstelle zweier sichtbarer, sich schneidender   Linien. Er ist ein real gezeichneter Kreuzungspunkt. Linien entstehen nicht als Punktmengen, sondern durch  Querbewegungen eines Grenzübergangs zwischen  zwei  wahrnehmbarer Medien. Die Linie ist Spur eines bewegten diskreten Kurvenpunktes. Der Punkt ist nicht ein atomarer Baustein, sondern Teil einer  Abgrenzungsbeziehung.

      Das cohaerentische Modell mit etwas weniger abstrakter  Interpretation zu  Linie und Punkt führt zu einem Paradigmenwechsel im Sinne des  Übergangs von einer alten Betrachtungsweise, bei der nur endlich vielen Schritten bzw. konstruierten Grundobjekten, zu wahren exakten Ergebnissen führen.  Nun wird    neu mit unendlich viel zugelassenen Schritten gearbeitet, was zuvor undenkbar oder sogar abgelehnt wird. 

      Ein wesentliche Unterschied zwischen den beiden betrachteten Denkmodellen  ist:
      Neben den bisher  euklidischen Konstruktionen aus nur endlich vielen Kreis- und Gerade-Objekten,  werden nun auch   cohaerentische endlose Konstruktionen aus  Kreis- und Gerade-Objekten  bewußt  zugelassen. Für die konsruierten Grenprozesse wird  dabei gefordert, die Punktefolge der Zwischenergebnisse muß mit endlich viel konstruierten Objekten eine erfahrbare gesetzmäßige Kohärenz aufweisen, d.h. ohne Probieren, möglichst autokonvergent erzeugt werden. Dann strebt auch die konstruierten  Punktefolge der Zwischenergebnisse  im Grenzfall dem exakten Grenzpunkt tatsächlich zu. Die Zwischenergebnis-Punkte markieren hierbei eine noch nicht vollständig zusammengesetztes Zielobjektgröße (Ergebnisgröße). 
       
       

      Einbeziehung von Kurven, die über Kreis und Gerade hinausgehen:

      Beim Prozeß der cohaerentischen Winkeldrittel-Konstruktion wird bewußt mit kontinuierlichen, quasi endlosen Zusammenhängen der Parabel y=x^2 gearbeitet.  Die euklidische Geometrie ignoriert die Parabelkurve als "kontinuierliches geometrisches Objekt". Sie erklärt die quadratische Parabel zum  mechanischem Werkzeug. Vielleicht weil eine Parabel mit einer  Parabel-Schablone gezeichnet werden kann, Es wird dabei   von einer Werkzeugerweiterung über  Zirkel und strichloses Lineal hinaus gesprochen. In der cohaerentischen Geometrie muss die Parabelkurve nicht mit einer Schablone gezeichnet werden. Hier kann jeder Parabelpunkt y=x^2 vom Prinzip her mit einer endlichen Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten konstruiert werden, Die Parabelkurve läßt sich daher als Spurkurve der konstruieren Parabelpunkte zeichnen, indem die unabhängige Variable x  im DSG-Zugmodus bewegt wird.

      Denkblockade
      Die große Vorbildwirkung, welche vom Grundlagenwerk    Elemente des Euklid (ca. 330 v.u.Z) ausgeht, führte  zu einer Art Denkblockade für endlose Zusammenhänge und damit für endlos konstruierte Grenzprozesse. In den Elementen  wird sich auf Konstruktionen beschränkt, die eine vollständige  Ergebnisdarstellung  nach endlich vielen Schritten bzw. einer endlichen Sequenz  gezeichneter Kreis- und Gerade-Objekte liefern. Alles Andere wird als nicht vollkommen, als unvollständig,  als nur eine bloße Näherung betrachtet. Die cohaerentischen Konstruktionen  überwinden diese beschränkende Denkblockade. Es werden nun auch bewußt endlose Grenzprozeß-Konstruktionen betrachtet, mit denen  die erfahrbare Realität umfassender abgebildet werden kann. Ansätze, das Problem mit den endlosen Zusammenhänge irgendwie praktisch zu bewältigen, gibt es aber schon seit der Antike. Bekanntestes  Beispiel dafür ist die von Archimedes (287- 212 v.u.Z.) geführte Ermittlung zum
      Kreisverhältnis π = Kreisumfamglänge/Kreisdurchmesser,
      was die  Längenermittlung  der gerade gebogenen Kreisumfangslinie erfordert. Die Ermittlung des Archimedes ist aber keine cohaerentische Konstruktion  und auch keine durchgehend reine euklidische Konstruktion. Sie geht zwar von gesetzmäßigen geometrischen Zusammehängen aus, umfasst aber auch numerische Berechnungen. Sie  liefert als Ergebnis eine Zahl und keine geomerische Ergebnnisgröße Strecke.    Im Unterschied dazu wird bei der cohaerentischen Ermittlung des Kreisverhältnisses eine durchgehend konstruierte Sequenz von Kreis- und Gerade-Objekten erzeugt.   Der cohaerentische Konstruktionsplan umfasst auch Wiederholkzyklen mit gleicher Schrittfolge bzw. gleicher Zyklussequenz der Grundobjekte. Dadurch ist er bis ins Unendliche bzw.  Endlose bekannt und beschreibbar.  Dabei werden die  konstruierten Zwischenergebnisse   nicht durch Probieren gewonnen. Sie  streben als gesetzmäßig kohärente und konvergente Punktfolge einem exakten Grenzwert/Grenzpunkt zu. Dieser ist eine   sichtbar nachvollziehbare  geometrische Größenerzeugung. In gedanklicher Abstraktion wird nach unendlich vielen Schritten im Grenzfall der  Grenzpunkt erreicht, welcher die konstuierte gerade  gestreckte Kreisbogenlänge markiert.
       
       
      Einbeziehung von klassisch konstruierten Grenzprozessen
      Die cohaerentische Geometrie gelangt gegenüber der  euklidischen Geometrie zu erweiterten Einsichten zu Urzusammenhängen eines geometrischen Berechnens ohne Zahlen, sogar bis hin  zu geometrisch nachvollziebaren  Konstruktionen zu Potenz- und Logarithmen-Zusammenhängen. Der Kreis als ganzheitliches, symmetriegeprägtes  Köhärenzsystem, sowie  klassisch konstruierte  geometrische Grenzprozesse spielen dabei eine wesentliche Rolle. 
       
      Nähe zur Realität
      Die cohaerentischen Konstruktionen sind näher und stärker an der realen Welt dran, als die der euklidische Geometrie.   Viele Formen und Prozesse der realen Welt sind tatsächlich kontinuierlich und nicht diskontinuierlich und endlich abgeschlossen. In der Natur und Technik begegnen uns oft Kurven und Formen, die durch Grenzprozesse  mit gesetzmäßigen   Wiederholsequenzen erzeugt werden können.   Die   cohaerentischen Konstruktionspläne dazu umfassen  daher endlos viele Anweisungen, was mit  Wiederholsequenzen erreicht werden kann.  Viele diese endlosen Grenzprozesse streben mit sichtbaren Kreis- und Gerade-Objektsequenzen  gesetzmäßig, ohne probierende Schritte,  einem sinnvollen exakten Grenzpunkt zu.  
       
      Zusammenfassung zum Grundunterschied : 
      Im Allgemeinen:
      Die cohaerentischen Konstruktionen lassen sich durchaus als Weiterdenken der euklidischen Geometrie auf eine besondere, erweiterte Weise verstehen. Sie verlassen zwar  das  Regelwerk der klassischen euklidischen Geometrie , bleiben aber dem Geist des Konstruierens und Sichtbarmachens treu. 
      Didaktischer Aspekt:
      Cohaerentische Geometrie ist ein möglicher Weg, um Geometrie tiefer, lebendiger und prozesshafter zu lehren und zu verstehen
      Cohaerentische Geometrie ist ein Weiterdenken statt eines Widerspruchdenkens, kein Bruch, sondern eine Erweiterung: Sie respektiert das Prinzip der Konstruktion mit den Grundkurven Kreis und Gerade, ergänzt es aber durch sichtbare Einbeziehung auch nicht endlich konstruierbarer Probleme. Sie eröffnet einen Weg, um Unmögliches (im klassischen Sinn) auf neue Weise begreifbar zu machen. Sie überschreitet das formale Regelwerk Euklids – aber nicht seine konstruktive Denkweise.
        Ansätze zu einer cohaerentischen Geometrie, die über euklidische Geometrie hinaus geht, werden im Buch Cohaerentic (ISBN 97839820252-1-6) sowie auf dieser web-Seite www.cohaerentic.com in den Modulen
        • Warum konstruiert berechnen?
        • Grundrechenarten
        • Höhere Rechenarten
        • Konstruierte Urberechnungen

         dargelegt.

        1.4 Unterschiede bei Bildern 

        Die   etwas weniger abstrakte  Betrachtungs- und Sichtweise  der cohaerentischen Geometrie führt, wie oben schon beschrieben,  zu etwas anderen Einsichten, was  auch in   Bildern  und Videos sichtbar wird.  
         
        Bekanntes Kegelschnittmodell vs. Kohärenzmodelle der cohaerentischen  Geometrie 
        Das folgende Bild  zeigt schon seit dem Altertum bekanntes Wissen zu den Kegelschnittkurven.
         
         
         
        Es gibt kaum  klassische  Konstruktionen, die aufzeigen, wie voneinander abhängigen Punkte auf zwei Kegelschnittkurven, z.B.  Kreis und quadratische Parabel oder Keis und Hyperbel,  zusammenhängen? Wie sehen die   nachvollziehbaren Verbindungssequenzen von Kreis- und Gerade-Objekte konkret aus? Dies zeigen die  folgenden Konstruktionsbilder  und  Videos.   Die besagten,  bislang nicht betrachtete geometrisch   zusammenhängende  Abhängigkeiten werden besonders gut  durch  Videos mit im Zugmodus bewegten Konstruktionen   nachvollziehbar.   
         
         
         
        Das bekannte obige Kegelschnitt-Kohärenz-Modell  unterscheidet sich von den ebenen klassisch konstruierten  Kohärenz-Modellen der cohaerentischen  Geometrie.  Die  Kurven Kreis, Parabel und Hyperbel  hängen hier über elementare Rechenoperationen zusammen. Die Rechengrößen sind dabei von   natürlicher geometrischer Art.  Damit werden die  gegenseitigen Abhängigkeiten  zwischen den   elementaren Kurven  Gerade, Kreis, Parabel und Hyperbel   anschaulich  nachvollziehbar. 
             Urkohärenzkurve 2 page 1
        Die zwei folgenden Videos mit Bewegungen im Zugmodus vervollständigen die  Betrachtungsweise der  cohaerentischen  Geometrie.  Nachvollziehbare  sichtbare geometrische Grundzusammenhänge stehen hier im Vordergrund.  
         
         
        Cohaerentische Konstruktionen zur Ermittlung der gestreckten Kreisunfanglänge 
        Das folgende Bild zeigt das schrittweise  Aufbiegen eines Kreisbogens mit einer  Konstruktion, die  sich zu der bekannten Berechnung der Länge des Kreisumfangs durch Archimedes (287 bis 212 v.u.Z.) unterscheidet.. Anders als bei Archimedes wird hier  eine duchgehende Sequenz aufeinander folgender Kreis- und Gerade-Objekten konstruiert, welche damit ein  sichtbar nachvollziehbares Verstehen zur gerade gestreckten Kreisbogenlänge ermöglicht.
         
        Rektifikation 02
         
         
        Das schrittweise konstruierte Aufbiegen erfolgt durch   durch  wiederholtes,   quasi simultanes  Doppeln des Kreisradius und Halbieren  des Restwinkels = ∠ ( S(1kxX), S(2gx4g), S(Yx3k)) bis zur Y-Achse. Der so konstruierte   neue Kreisbogen hat gegenüber dem voran gegangenen, die gleiche Länge,  aber nur noch die halbe Krümmung.  Nach dem  nächsten Zyklus gibt es wieder die gleiche Bogenlänge aber nur noch ein  Viertel der Krümmung usw.     Dieser Prozeß der schrittweisen Streckung  ist als Wiederholzyklus endlos fortsetzbar.  
         
         
         
        Die drei klassichen Berechnungsprobleme   der Antike  
        Die drei klassichen Berechnungsprobleme  der Antike  sind 

        das Winkeldritteln 

        das konstruierte Berechnen der gestreckten Kreisbogenlänge für die Kreisquadratur mit  Überführung der                   Kreisfläche in ein flächengleiches Quadrat  

        das Berechnen  der Würfelseitenlänge  für ein doppeltes   Würfelvolumen

         
         
         
        Obwohl heute die  meisten Menschen konkrete Vorstellungen dazu haben, was mit dem  Begriff "Berechnen" gemeint ist,  gibt es   im Internet-Lexikon Wikipedia  zum  Begriff "Berechnen"   keinen  direkt aufklärenden Eintrag.   Unbewußt wird beim Berechnen immer zuerst an Rechengrößen gedacht, die mit  Zahlen modelliert werden. 

        Gelehrter Erkenntnisstand  zu den klassichen drei Berechnugsaufgaben der Antike 

        Das heutige Wissen der Mathematik / Geometrie  zu den antiken griechischen Konstruktionproblemen wird in der

        "Leseprobe zum Kurs 01320 Algebra und ihre Anwendungen der Fakultät für Mathematik und Informatik der Fernuniversität Hagen (FernUni / Fakultät MI / Angewandte Mathematik / Studium und Lehre / Lehrveranstaltungen / Kurs 01320 Algebra und ihre An...)"
         von den Hochschullehrerinnen Silke Hartlieb und Luise Unger  
         
        wie folgt zusammenfassend beschrieben.  
         
        Im Kapitel 1 „Die klasssischen griechischen Konstruktionsprobleme“ ist  zu lesen:
        „Wir werden in dieser Kurseinheit zeigen, dass die klassischen griechischen Konstruktionsprobleme nicht lösbar sind. Mit anderen Worten, es gibt keine wie auch immer gestaltete Konstruktion mit Zirkel und Lineal, die einen Kreis quadriert, einen Würfel dem Volumen nach verdoppelt oder einen 60 -Winkel in drei gleiche Teile teilt. Solche Unmöglichkeitsbeweise sind für mathematische Laien nur schwer nachvollziehbar, und daher gibt es überraschend viele Leute, die einen Satzanfang der Form „Es ist nicht möglich,. . . “ als „Bis jetzt haben wir es noch nicht hingekriegt,. . . “ übersetzen. Es gibt also auch heute noch etliche Personen, die ihre vermeintlich geglückten Konstruktionen an mathematische Fachbereiche schicken, und dann sehr enttäuscht sind (oder sehr böse werden), wenn man ihnen mitteilt, dass man nicht gewillt sei, dies genauer anzusehen, da die Konstruktion sowieso falsch sein müsse."
         
        Diese  Betrachtungsweise bleibt letztlich bei der Erwartung der Antike, "Alles ist Zahl", "Alles hat seine Zahl". Diese Erwartung führt zu etwas Verwirrung und zu Vertändnisproblemen. Für die Winkeldrittelgröße wird  daher auch ihre  zugehörige   Zahl als vollständige Größenabbild-Darstellung erwartet. Dies ist aber, wie schon dargegt wurde,  wegen des   Quantisierungsproblems mit prinzipiellem Quantisierungsfehler  nicht möglich. Fragwürdig ist hierbei auch, daß heute  die analoge geometrische Größe   Kreisverhältnis = Kreisumfang/ Kreisdurchmesser mit   Kreiszahl benannt wird.  Eine Zahl wird hierbei gleich einer analoge Größe  gesetzt. Dies ist eine  grobe Vereinfachung und kann nicht streng mathematisch logisch,  sondern nur im historischen Kontext nachvollzogen werden.
        Abweichend zur euklidischen Geometrie rückt in der cohaerentische Geometrie das Problem der konstruierten Quantisierung als endloser Prozeß in den Betrachtungsfocus. Erst eine  konstruierte endlos fortsetzbare Quantisierung eines  analogen geometrischen Kreisverhältnisses π führt  zur abstrakten Zahldarstellung Kreiszahl   πZahl,∞ .  Mit  noch nicht unendlich hohem  Quantisierungsaufwand  wird nach N Schritten nur zu einem unvollständigen digitalem Größenabbild Kreiszahl πZahl,N gelangt. Diese weist ,  noch nicht die    endlos viel möglichen wahren Nachkommastellen auf.
         
        • Benutzer 254
        • Beiträge 112
        • Beitragsaufrufe 635202

        Aktuell sind 18 Gäste und keine Mitglieder online