Fialkowski -Grenzprozeß WDT
Winkeldritteln mit der Grenzprozess-Methode von F i a l k o w s k i
Fialkowski nennt seine Winkeldreiteilen durch Halbieren eine Näherung und bleibt damit "quasi in der amtlichen" Begriffswelt der Mathematik. Tatsächlich geht es hier aber um einen klassich exakten Grenzprozeß, dessen aktuelle Zwischenergebnisse unbeschränkt dem Grenzpunkt = exakter Winkeldrittelpunkt zustreben. Die Bezeichnung der Mathematik "Näherung" ist hier deshalb etwas widersprüchlich und weniger zutreffend als der Begriff exakter Grenzprozeß. Bei diesem ist das gedachte exakte Grenzpunkt-Ergebnis = Winkeldrittelpunkt in Gedanken, sprich theoretisch, nach endlos vielen Schritten erreicht.
Die Ergebnis-Darstellung ist hier mit endlich vielen Schritten niemals ganz vollständig als Zusammensetzung erzeugbar. Trotzem ist ihr Erzeugungsprozeß ein exakter unbeschränkter Konstruktionsprozeß und kein genähert beschränkter, wie die häufig zitierte Streckenkonstruktion des genäherte Kreisverhältnisses π, die vom polnischen Mathematiker Adam Kochanski (1631-1700) im Jahre 1647 veröffentlicht wurde.
Zum besseren Verständnis müssen wir hier auch das Problem der Quantisierung betrachten. Dazu ist bei Wikipedia 7.11.2024 unter Suchwort " "Quantisierungsabweichung" zu lesen:
"Die Quantisierungsabweichung oder der Quantisierungsfehler ist die Abweichung, die bei der Quantisierung von analogen Größen entsteht (z. B. bei der Analog-Digital-Umsetzung). Während analoge Signale dem Wertebereich der reellen Zahlen genügen, werden in der digitalen Darstellung nur diskrete Werte verwendet.
Fialkowski erkennt ganz klar, sein Winkelteilen ist quasi ein konstruiertes exaktes Berechnen, bei dem mit mehr Schritten die Ergebnisgenauigkeit unbeschränkt erhöht werden kann. Er schreibt hierzu:
"Mann kann durch fortgetztes Halbiren der Trisection des Winkels so nah, wie man will, kommen, so nahe, dass der Unterschied kleiner als jede angebbare Grösse wird".
Leider trägt Fialkowski selbst zu einem schnelles Vergessen seines erfundenen exakten Winkeldrittel-Grenzprozesses bei. Er schreibt hierzu:
"Allein diese Construktion hat für das praktische Zeichnen gar keinen Werth; erstens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist."
In aufeinander folgenden Teilrechengängen (Zyklen) werden stufenweise immer genauere Berechnungen ausgeführt. Die elementar konstruierte Dreiteilungsberechnung kann hier bis ins Endlos fortgetzt werden.
Geometrische Konstruktion als Berechnungsplan
Als konstruierten Berechnungsplan verstehen wir auch die Sequenz der klassiche konstruierten Kreis- und Gerade-objekte, die durch Wiederholaktionen bis ins Endlose reichende Aktionen beschreiben kann. Die Gesamtheit der Teilrechengänge sind als endloser Grenzprozeß zu verstehen, bei dem ein Ergebnis als Grenzrechteck bzw. Grenzpunkt zugestrebt wird. Durch ein hierzu analoge gezeichnetes Prozeßvorgehen kann auch für Kreisbögen bzw. Winkel zu einem klassisch konstruierten Grenzprozeß zum Dritteln gelangt werden. Voraussetzung hierfür ist, der Radius muß viel größer als die Bogenlänge sein.
Eine real ausgeführte Konstruktion zu einem exakten Grenzprozesse ist zugleich Kostruktionsplan, denn sie beschreibt alle Schritteaktionen bis ins Endlose vollständig. Möglich wird dies erst mit der Nutzung von sich wiederholenden Schritteaktionen (Teilsequenzen). Da dieses Fortsetzen theoretisch endlos möglich ist, gibt es keine Beschränkung, ist unbeschränkt. Beim folgenden Bild endet das Fortsetzen schon nach 7 Halbierungen.



Wegen der nur schwachen Konvergenz hält Fialkowski er aber nicht viel von seiner Methode. Er schreibt hierzu:
„Allein diese Construction hat für das praktische Zeichnen gar keinen Wert; erstens weil man zu viele Halbirungen vornehmen muss, und zweitens weil man die nach und nach kleiner und kleiner entstehenden Winkel geometrisch nicht so leicht nach dieser Art halbiren kann, aus welchen Gründen diese Methode beim praktischen Zeichnen nicht anwendbar ist.“
Die von Fialkowski vorgezeigte Methode und noch andere weitere, die mit klassisch konstruierten Grenzprozessen über die von Euklid vorgezeigten Konstruktionen hinaus gehen, führt zu folgender Einsicht. Das im 19. Jahrhundert bewiesene "Unmöglich" trifft für elementare Konstruktionen zu, wie sie Euklid versteht. Konstruktionen, die mit klassisch konstruierten Grenzprozessen über die von Euklid praktizierten Beschränkungen hinaus gehen, liegen somit nicht mehr im Gültigkeitsbereich für das besagte bewiesene "Unmöglich". Die von Fialkowski vorgezeigte Methode ist mit ihrem klassich konstruiertem Grenzprozess ein exakter Erzeugungsprozess für das Winkeldrittel. Fialkowski war der feine Unterschied zwischen seinem möglichem exaktem Winkeldritteln und dem unmöglichem exaktem Darstellen des Winkeldrittels bewusst, das mit einer endlichen Sequenz von Kreisen und Geraden bzw, mit einer Notation als Dezimalzahl erfolgen soll.
Das vorherige Bild und auch das nächste leiten zu einem Beschleunigen des Grenzprozesses über. Die Beschleunigung bringen hier einfach und mehrfach ausgeführtes Mitteln, wie es die Bilder im Einzelnen zeigen.
Die gleiche 2/3 und 1/3 Zerteilung wie im Quadrat-Bild links findet auch bei der rechten Kreis-Bildhälfte für einen Winkel von 60° statt. Durch meine hinzugefügte Massnahme zum Beschleunigen der Konvergenz werden bereits nach 8 Halbierungschritten schon 7 wahre Nachkommastellen erzeugt. Hingegen werden beim originalen Fialkowski-Winkeldritteln mit 11 Halbierungschritten gerade mal 3 wahre Nachkommastellen erzeugt.
Gemessen an den endlos vielen möglichen Schritten, wird nun bereits nach nur 8 Schritten des Halbierens eine erzeugtes Zwischenergebnis vom Drittelwinkel mit 20,0000000° gemessen. Ausgeführt ist diese Urberechnung "Winkeldritteln" mit dem DGS-Programm Geogebra.
Zu klassisch konstruierten Grenzprozessen für das Winkeldritteln und zu Massnahmen zum Beschleunigung der Konvergenz sind bisher keine Forschungen und auch keine Beiträge in Lehrbüchern bekannt geworden.
Ein noch genaueres Winkeldritteln
Ausgangspunkt für den fortgesetzten Rechengang ist die zuvor vorgestellte Vorgehensweise mit einer einfach verbesserten Konvergenz für den 1/3-Grenzprozess. Nun wird auch das Wissen zu den systematischen Fehlern der erreichten 1/3- und 2/3-Ergebnisdarstellungen, sowie zu den Symmetriegesetze im Erfahrungsraum hinzu genommen und berücksichtigt. Als gemessene Grössen stellen sich, wegen gesetzmässiger Symmetrie, die klassich konstruierten 1/3- und die 2/3 -Ergebnisse mit einem systematischen Winkelfehler f° wie folgt dar:
(20°-f°)= 19,999955372318773°
und
(40°+f°)= 40,0000446276812°
Mit dem blauen Kreis wird die Drehung 19,999955....° verdoppelt und ergibt 39,99991074463748°=(40°-2f°). Um zum erwarteten Ergebnis 40° zu gelangen muss nun der Drehungsabschitt von (40°-2f°) bis (40°+f°) noch einmal dreigeteilt werden.
Geschieht dies mit der bekannten Vorgehensweise (Bild, wie es die Vergrösserung im vorherigen Bild zeigt, wird insgesamt schon nach wenigen Schtitten ein Ergebnis erreicht, das mehr als 15 wahre Nachkommastellen "Null" aufweist. Vom PC wird die gemessene, zuvor berechnete Drehungsgrösse mit 40° angezeigt, was ausführlich dargestell 40,000000000000000° bedeutet. Theoretisch kann mit mehr Rechenaufwand dieses genaue Ergebnis natürlich immer weiter verbessert werden, da dafür ein vollständiger und exakter Konstruktionsplan (=Rechenplan) bekannt ist.
Diese hier vorgezeigten Rechengänge zum Winkeldritteln (WDT) sind besser zu verstehen, wenn diese Schritt um Schritt nachgezeichnet und dabei ihre Sinnfälligkeit nachvollzogen wird.